Butjadingen Zum siebten Mal fand jetzt der Tag des offenen Ateliers in der Region statt. In der Wesermarsch waren insgesamt zehn Künstlerinnen und Künstler, bei denen man hinter die Kulissen schauen konnten, mit von der Partie. In Butjadingen war der Tag des offenen Ateliers Bestandteil der Kunst- und Kulturwochen „Gezeiten“.
Ein Kennzeichen der Ateliers in der nördlichen Wesermarsch scheint ihre Unauffälligkeit zu sein. Oftmals haben sich die Maler, Bildhauer oder sonstigen bildenden Künstler in die Ruhe alter Scheunen und Bauernhäuser zurückgezogen, um sich ungestört auf ihr Schaffen konzentrieren zu können. Zum Tag des offenen Ateliers machten sie indes mit großen Schildern auf sich aufmerksam.
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An der Bäderstraße in Stollhammer Deich steht fast immer ein solches Schild, um auf das Atelier im Grodenhaus hinzuweisen. Hier arbeitet Christine Pape an konkreter und informeller Kunst sowie an Tierbildern und Illustrationen. „Ich habe keine Berührungsängste mit Besucherinnen und Besuchern“, sagt die gelernte Goldschmiedin. Zur Zeit widmet sie sich der eher informellen Kunst. Das heißt, dass sie auf ihren Werken keine konkreten Gegenstände abbildet.
„Es ist für mich immer wieder faszinierend, dass gerade nicht gegenständliche Werke die Menschen in ihren Bann ziehen. Für mich ist es spannend, wenn die Leute erzählen, was die Farben bei ihnen auslösen“, sagt die Malerin. Deshalb gibt sie ihren aktuellen Werken auch keine Namen, sondern numeriert sie einfach durch.
Sylke Voßhoff hat ihr Atelier am Mitteldeich. Man kann bei ihr in einem Gästehaus einige Tage mit Freunden wohnen, arbeiten, proben, malen. Es ist ein Haus mit vielen Möglichkeiten.
Sylke Voßhoff beschäftigt sich oft mit positiver Energie: „Wir werden immer bewusster und aufnahmefähiger für solche Energien“, ist die Künstlerin überzeugt. Energien, die auch aus Bildern fließen können: Blumen, Surreales und „alles, was mir in den Kopf kommt“, sind die Motive von Sylke Voßhoff, die zurzeit vorzugsweise in Öl malt.
„Ich suche schon sehr lange nach meinem eigenen Stil“, bekennt Klaus Trolldenier, der im Obergeschoss seines Wohnhauses in Ruhwarden sein Atelier hat. Genau gegenüber hat bis vor Kurzem noch seine Frau Silke die Galerie am Wehlhamm betrieben. Im Laufe der Jahre sei er so mit großartigen Künstlern und deren Bildern in Kontakt gekommen, sagt Klaus Trolldenier, der malt, was ihm wichtig ist und was aus ihm selbst heraus will: Das können politische Bilder sein, Abstraktes, Landschaftliches. Immer aber sind seine Bilder hintergründig und mit einer guten Portion Humor und Ironie versehen.
Paul David Turrell wickelt als Künstler viele Auftragsarbeiten ab, nutzt aber auch immer wieder seine Zeit, um eigene Ideen umzusetzen und freie Kunst zu schaffen. „Ich muss einfach malen“, sagt der gebürtige Engländer, der in der Nähe von London aufwuchs. Und so malt er vor allem Großformatiges in Öl und Acryl, Surreales, Abstraktes, Verrücktes und Aufregendes. „Ein Freund bat mich um ein Gemälde mit den Marvel-Superhelden. Da habe ich alte Comics von Spiderman und Co. gelesen. Das hat echt Spaß gemacht“ erzählt David Turrell, während er vor dem Ergebnis steht.
Wer zu Christiane Ahlers kam, fand vor allem eines vor: ein besonders aufgeräumtes Atelier. Sie hat in diesem Jahr den Goldfisch-Mob initiiert – ein aufwendiges und ambitioniertes Kunstprojekt, in das viele Menschen eingebunden waren. Zurzeit ist sie mit der Nachlese beschäftigt.
Die wird es an diesem Freitag, 6. September, auch im Atrium in Burhave geben. Ab 19 Uhr lässt Christine Ahlers den Goldfisch-Mob noch einmal Revue passieren, erzählt dazu Geschichten und zeigt Bilder. Die im „Gezeiten“-Programm angekündigte Film-Dokumentation entfällt allerdings.