NORDENHAM Als Inspirationsquelle für Künstler haben die Festungsinseln Langlütjen I und II in der Wesermündung nie eine große Rolle gespielt. Dr. Peter Klan ist von den Inseln fasziniert, seit er 1977 nach Nordenham kam. Als der Kunstverein vor drei Jahren seine Ausstellung „Künstler sehen Nordenham“ auf die Beine stellte, war er überrascht, dass sich kein einziger Beitrag mit Langlütjen beschäftigte. Deshalb startete der Kunstverein Anfang 2009 einen erneuten Aufruf. Herausgekommen ist die Ausstellung „Künstler sehen Langlütjen“, die an diesem Sonnabend um 17 Uhr in der Seefelder Mühle eröffnet wird.
Realistisch bis fantasievoll
Zu sehen sind 41 Werke von 27 Künstlern der Region, die das Thema auf sehr unterschiedliche Weise aufgegriffen haben. Die Bilder und Objekte zeigen historisch-realistische Ansichten, fantasievoll-träumerische Inselvisionen und Abstrahiertes bis hin zu Konzeptkunst und Mail-Art. Auch Peter Klan selbst hat zwei Werke beigesteuert.
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Einen ersten Eindruck von den Werken machten sich am Freitagnachmittag rund 40 geladene Gäste, darunter viele Sponsoren. Sie hatten mit Spenden in Höhe von insgesamt 17 000 Euro die Finanzierung eines Buches ermöglicht, das ursprünglich als Ausstellungskatalog geplant war. Herausgekommen ist das wohl umfangreichste Werk zu Langlütjen überhaupt. Nicht nur die Kunstwerke sind darin enthalten, es gibt Informationen und Bilder zur Geschichte, zur Architektur, zur Natur, zu den Themen Kunst und Magische Orte.
Viele offene Türen
Es sei fast zwangsweise die Verpflichtung entstanden, möglichst viele und harte Daten und Informationen in einem Buch zu versammeln, sagt Peter Klan. Er sei erstaunt gewesen, wie viele offene Türen er dabei einrannte. „So wuchs dieses Buch zu einem spannenden Konglomerat aus präzise-objektiven Berichten von Fachleuten und aus subjektiv-poetischen Eindrücken von Künstlern und Literaten.“ Für den Herausgeber sind die Ausstellung und das Buch „ein unverzichtbares Stück Erinnerungskultur unserer Region“.
Neben Peter Klan haben vor allem die Kunstvereinsvorsitzende Marlene Gerdes, ihr Ehemann Gerd Gerdes und die Designerin Caterina Auffarth einen großen Anteil an der Realisierung des Buchprojekts.
Bis zum 24. Juli ist die Ausstellung täglich von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Das Buch zur Ausstellung ist in der Seefelder Mühle und in der Buchhandlung von Bestenbostel in Nordenham erhältlich.
Die Festungsinseln Langlütjen I und II wurden zwischen 1869 und 1880 zur Verteidigung gegen Angriffe von der Seeseite gebaut. In den Jahren 1933 und 1934 diente Langlütjen II als Konzentrationslager. Nach dem Zweiten Weltkrieg verloren die Inseln jegliche militärische Bedeutung. Langlütjen I wurde bis zur Unkenntlichkeit zersprengt. Langlütjen II ist mit seinen Kasematten und Gewölben bis heute recht gut erhalten. Beide Inseln befinden sich seit 2006 in Privatbesitz.