Butjadingen Jürn Bunje von der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer mahnte bei der Jahreshauptversammlung des Fördervereins Langwarder Groden (NWZ berichtete), die Chancen, die der Naturerlebnispfad biete, nicht kleinzureden. Der Geschäftsführer der Butjadingen Kur- und Touristik GmbH (BKT), Robert Kowitz, betonte, dass die Besucher begeistert seien von dem Rundwanderweg mit dem 400 langen Bohlensteg.
Bunje und Kowitz hörten bei der Hauptversammlung des Vereins, der 2010 gegründet worden war, um den Abtrag des Sommerdeichs zu verhindern, Kritik an einzelnen Maßnahmen bei der Umsetzung des Projektes. Im April soll es ein Treffen aller Beteiligten geben, die dann darüber beraten wollen, wie man Schwachpunkte am Groden beseitigen könnte.
Dazu gehören auch fehlende Parkplätze und Toiletten. Ausgewiesen sind Toiletten im Fedderwardersieler Hafen – ein weiter Weg für jemanden, der am Groden ein dringendes Bedürfnis verspürt. Bei der Versammlung berichtete neue Vereinsvorsitzende Ralf Töllner, dass Besucher des Erlebnispfades ihre Notdurft oft hinter den großen Rundballen verrichteten.
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Die BKT, die für die Betreuung und Unterhaltung des Naturerlebnispfades verantwortlich ist, werde nach Lösungen suchen, versicherte Robert Kowitz. Denn schon zu Ostern rechnet die Kurgesellschaft mit zahlreichen Besuchern im Langwarder Groden – die allerdings auf Informationstafeln noch verzichten müssen. Kritik daran begegnete Robert Kowitz mit dem Hinweis, dass auf Weisung der Deichbehörde erst ab dem 15. April bewegliche Sachen wieder im Außengroden aufgebaut werden dürften.
Begonnen werden soll schon bald mit der Verlängerung des Deichsicherungsweges von Höhe Drift Großfedderwarden in Richtung Fedderwardersiel. Nach Auskunft des Bauträgers – das ist der II. Oldenburgische Deichband – liegen die Pläne zur Genehmigung beim Niedersächsischen Landesamt für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in Norden. Der Bau der 850 Meter langen Betonstraße mit seitlichem Deckwerk aus Betonsteinen soll rund 1,4 Millionen Euro kosten. Dabei sollen auch der vom Ex-Vorsitzenden Dieter Brockhoff als „roter Felsen“ bezeichnete, im Außengroden abgelagerte Berg aus Recyclingmaterial sowie große Kleihügel verbaut werden.
Jürn Bunje äußerte sich überrascht, wie nahe man bereits nach einem Jahr dem Ziel der Renaturierung von Salzwiesen sei. Dies belegten auch vorläufige Erhebungen des Vogelbesatzes. Ornithologen haben 33 Küstenvogelarten ermittelt – darunter echte Raritäten wie den Wüstensteinschmätzer und den Schwarzstorch. „Wenn Ornithologen so etwas hören, dann kommen die, das sind echte Freaks“, schwärmte Jürn Bunje. Butjadingen profitiere davon, „denn diese Leute essen und übernachten hier in der Region“.