BUTJADINGEN Im Mai 1986 hatte Hergen Auffarth eine seiner besten Ideen. „Könnt ihr euch vorstellen, eine Kulturwoche zu veranstalten?“, fragte der Kaufmann und FDP-Ratsherr Klaus und Silke Trolldenier. Sie konnten. Vier Monate später fanden zum ersten Mal die Gezeiten statt.
Mehr Zuschauer anziehen
Mittlerweile sind aus den Gezeiten Kunst- und Kulturwochen geworden. In diesem Jahr werden sie zum 25. Mal veranstaltet. Dafür hat sich der Arbeitskreis Gezeiten ein auffälliges Plakat und wieder ein aufwendiges Programmheft geleistet, die noch mehr Zuschauer anlocken sollen.
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Die Gezeiten wirken nach innen wie nach außen. Zu den Veranstaltungen kommen mehr Einheimische als Gäste. Und die Gäste, die kommen, sind nicht ganz typisch für Butjadingen: Sie haben meistens keine Kinder mehr, auf die sie aufpassen müssen.
Hergen Auffarth hatte nicht nur die Idee, er band auch den damaligen Bürgermeister Theys Francksen und Gemeindedirektor Udo Knauel ein und knüpfte weitere Kontakte. Es entstand der Arbeitskreis Gezeiten mit Harald Künnemann, Hans Hermann Francksen, Adolf Blumenberg, Dr. Heinrich Dageförde, dem Ehepaar Trolldenier, den Lehrern der Zinzendorfschule und den Butjenter Pastoren. Bald kamen Renate Knauel, Professor Wilhelm Niggemann und Dr. Marlene Laturnus vom Förderkreis Museum Butjadingen dazu, unter dessen Schirmherrschaft der Arbeitskreis schlüpfte.
Renate Knauel, Marlene Laturnus und die Trolldeniers sind immer noch dabei, Klaus Trolldenier hat 1998 die Leitung von Hergen Auffarth übernommen.
Geblieben ist der Anspruch des Arbeitskreises, die vielfältige Kultur Butjadingens darzustellen und zu fördern. „Wir bedienen alle Sparten – vom Konzert über die Kunstausstellung bis zum Theater“, sagt Renate Knauel.
Geblieben sind auch die steten Diskussionen über die Finanzierung der Veranstaltungen. Zwar hilft die Gemeinde seit eh und je mit einem Zuschuss, aber insgesamt müssen die Mitglieder des Arbeitskreises auch mit ihren eigenen Finanzen geradestehen, wenn Veranstaltungen deutlich schlechter laufen als erhofft. Doch dieser Fall ist noch nie eingetreten, sagt Klaus Trolldenier: „Wir sind immer plus minus Null rausgekommen.“
Erheblicher Einsatz
Dazu tragen die Mitglieder des Arbeitskreises mit einem erheblichen Einsatz bei. Sie investieren viel Zeit, um diese Kunst- und Kulturwochen möglich zu machen. Sie kümmern sich um unzählige Details und leisten viel Arbeit, die nicht immer zu sehen ist. Manchmal sind sie auch für Beherbergung und Beköstigung von auswärtigen Künstlern zuständig – wie in diesem Jahr im Falle des siebenköpfigen Ensembles Dal Segno aus Würzburg.
Und fast jedes Mal gibt es wieder etwas neues. So finden in diesem Jahr erstmals Veranstaltungen außerhalb Butjadingens statt. Die Gezeiten greifen nach Nordenham, wo viele Freunde der Kulturwochen leben, und nach der mittleren Wesermarsch, wo sie zusammen mit LiteraturPlus in Kötermoor eine Gartenlesung veranstalten.
erzählt von besonderen Orten, Menschen und Ereignissen in der Wesermarsch.