Ellwürden /Abbehausen /Atens Humor konnte man den 16 Ellwürder Pfingstbaumträgern am späten Sonnabend-Nachmittag nun wirklich nicht absprechen: Nach einem knapp dreistündigen Umzug und reichlich Verspätung ließen sie die Gäste auf dem Festplatz weitere zehn Minuten warten. Sie machten samt Baum, nur wenige Meter vor dem Ziel, erst noch einen „taktischen Halt“ in der Waschhalle neben der Ellwürder Tankstelle.
Urlauber staunen
Während die in Richtung Nordseebäder vorbeifahrenden Feriengäste ob der vermeintlich anstehenden Pfingstbaumwäsche staunend lange Hälse machten, kramten zwei Abbehauser Zaungäste in Hosentaschen: „Irgendwo müsste ich doch noch eine Waschkarte haben.“
Pünktlich um 17 Uhr war der Umzug am Ellwürder Spielplatz gestartet. Bürgermeister Hans Francksen, stellvertretende Landrätin Heidi Brunßen, Ortsbürgermeister Karl-Heinz Wedemeyer sowie Abbehausens ehemaliger Pastor Hans-Wilhelm Biermann, der laut Bürgervereinsvorsitzender Norbert Hartfil extra aus Ghana angereist war, führten den Zug an.
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Eingereiht hatten sich auch befreundete Abbehauser Vereine, Ortsrat-Mitglieder und der Spielmannszug Loxstedt. In der von einem nostalgischen Traktor gezogenen und festlich geschmückten Kutsche grüßten bestens gelaunt das Pfingstkönigspaar Caroline Stolle und Philipp Kellner sowie das Kinderpaar Sophie Helene Müller und Matthis Sloma. Traditionell sicherte die Ortsfeuerwehr den Zug ab.
Doch der Zeitplan, schon zwei Stunden später wieder am Festplatz zu sein, war zu ehrgeizig. Zu oft mussten die Baumträger stoppen, da ihnen Hausgemeinschaften am Straßenrand Getränke spendierten. Natürlich griffen bei schwülen 30 Grad und rinnendem Schweiß alle Zugbegleiter gern zu Erfrischungen.
„Herzlich willkommen, wir hatten uns schon Sorgen gemacht,“ begrüßte Norbert Hartfil die Träger auf dem Festplatz. Traditionell überbrückt der Bürgervereinsvorsitzende während der Arretierung des 17,20 Meter langen Pfingstbaumes die Wartezeit mit dem „Pfingstquiz“.
Anschließend hatten die Ehrengäste Gelegenheit, ihre Grußworte zum inzwischen 78. Pfingstbaumsetzen des Ellwürder Bürgervereins zu sprechen. Heidi Brunßen und Hans Francksen erinnerten an das Schmuddelwetter des letzten Jahres und das Super-Wetter in diesem.
Nach dem Pfingstbaumsetzen feierten die Ellwürder und Abbehauser aus dem Doppeldorf noch bis tief in die Nacht.
Alle Jahre traditionell, alle Jahre neu: Die Dorfgemeinschaft De Atenser setzte ihren Pfingstbaum und die Atenser schauten neugierig zu.
Am Montag und Mittwoch waren Girlanden und Kronen von knapp 25 Helfern liebevoll geschmückt worden. „Wir mussten sie im Trockenen zwischenlagern, sonst wäre das Krepp-Papier vielleicht im Regen aufgeweicht,“ sagte Pressewartin Ingeburg Hampel.
Mit Blaskapelle
Es waren nötige Vorarbeiten für das alljährliche Setzen: Um 16 Uhr am Sonnabend formierte sich der Umzug. Die Atenser Sportschützen, die Klootschießer und die Reiter des Pferdehofes Schramm waren dabei. Der Tennisclub Nordenham (TKN) hatte sich extra ein „rollendes Tennisnetz“ gebastelt. Musikalisch begleitet wurde der Zug von der Ovelgönner Blaskapelle und dem Seefelder Fanfaren- und Spielmannszug.
Mitten im Zug, der von der Vorsitzenden Vera Heinig, ihrem Stellvertreter Wilhelm Richter sowie Pastor Christopher Iven angeführt wurde: die Pfingstkönigspaare Annika Tanzen und Frerk Tietz sowie das Kinderpaar Emely Nungesser und Jonas Thölen.
Gut eine halbe Stunde vor dem angekündigten Termin hatten die Atenser den Pfingstbaum und den nebenstehenden Kinderbaum präpariert. Das Singen von „Hurra Butjarland“ begleitete ihr Aufrichten in die Senkrechte.