Nordenham Geschichte kann ganz schön spannend sein. Das stellten die rund 30 Gäste fest, die am Freitagabend zu der alljährlichen Veranstaltung „Angst im Angstgericht“ des Vereins Literaturplus Wesermarsch gekommen waren.
Sie hörten eine Geschichte von E.T.A. Hoffmann, die als erste deutsche Kriminovelle gilt: „Das Fräulein von Scuderi“. Der Krimi spielt im Herbst 1680 und handelt von einer spektakulären Mordserie in Paris.
Im Zuge der Ermittlungen, die vor allem von der Hofdichterin Madeleine von Scuderi vorangetrieben werden, stellt sich schließlich heraus, dass ein renommierter Goldschmied die Morde begangen hat. René Cardillac war es nicht möglich, sich von den von ihm selbst kreierten Schmuckstücken zu trennen. Auch die heutige Psychologie kennt dieses Phänomen. Die ernstzunehmende Krankheit einiger Künstler, die eigenen Werke nicht weggeben können, nennt sich in Anlehnung an die Novelle das Cardillac-Syndrom.
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Der 1776 in Ostpreußen geborene Schriftsteller der Romantik war ebenso Musiker, Komponist, Musikkritiker, Zeichner und Karikaturist. Als Musikkritiker setzte er sich mit Komponisten auseinander, und in der herausragenden Besprechung der 5. Symphonie Beethovens entwickelte er seine Vorstellung von einer romantischen Instrumentalmusik. Deshalb ergänzte Dennis Tosun die Lesung am E-Piano mit Kompositionen von Beethoven – Auszüge aus Sinfonien, Konzerten und Sonaten, die passend zu der mysteriösen Mordserie eine düstere Stimmung erzeugten.
Dennis Tosun, Lehrer an der Oberschule I, begleitete die Lesung von Dr. Sebastian Wegener, der als stellvertretender Schulleiter am Gymnasium tätig ist.