Nordenham Am Nordenhamer Stadtfest haben sich schon einige Partymacher versucht. Als Männer der ersten Stunde waren Heinz Bussmann und Klaus Hildebrandt am Start. Das Duo aus Ganderkesee hatte im August 1989 die Premiere der Großveranstaltung inszeniert, die damals als neue Attraktion die Nordenhamer Woche bereichern sollte. Es folgten Joachim Riese, Dettmar Neels, Udo Venema, Uwe Lenz und zuletzt Peter Böseler als Stadtfestausrichter. Der Zeltverleiher aus Schweierzoll ist seit 2013 der Chef-Organisator. In diesem Jahr läuft die Vereinbarung, die er mit der Stadt Nordenham abgeschlossen hat, aus. Die Vertragsverlängerung ist diesmal aber kein Selbstgänger. Denn die Stadt Nordenham hat beschlossen, die Ausrichtung der großen Fete erstmals nach vielen Jahren wieder öffentlich auszuschreiben. Ab sofort können sich Bewerber im Rathaus melden und dort ihre Konzepte einreichen.
Von der Ausschreibung erhofft sich die Stadt neue Impulse für die Veranstaltung. Von den Interessenten wird laut Mitteilung der Stadtverwaltung „ausdrücklich erwartet“, dass sie ein Konzept mit frischen Ideen vorlegen.
Ziel sei eine „Modernisierung und bessere Akzeptanz“ der mehrtägigen Party. Aus dieser Formulierung könnte sich ableiten lassen, dass die Verantwortlichen im Rathaus mit der Entwicklung des Stadtfestes unter Peter Böselers Regie nicht mehr zufrieden sind. Doch diesen Gedanken weist Ordnungsamtsleiterin Uschi Wilkens zurück. „Es geht nicht um Unzufriedenheit“, sagt sie, „sondern wir möchten unsere Fühler nach Interessenten mit anderen Ideen ausstrecken.“ Das bedeute keinesfalls, dass Peter Böseler als Stadtfestausrichter in Zukunft nicht mehr in Betracht komme. Er könne sich ebenso bewerben wie andere Veranstalter.
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Bleibt die Frage, ob der Schweierzoller überhaupt gewillt ist, das Stadtfest weiterhin auf die Beine zu stellen. Gegenüber der NWZ macht Peter Böseler deutlich, dass er darüber noch keine Entscheidung getroffen hat. „Das muss ich mir in Ruhe überlegen“, sagt er. Auf jeden Fall werde er seinen Vertrag erfüllen und in diesem August das 31. Nordenhamer Stadtfest über die Bühne bringen. „Danach sehen wir weiter.“
Mit einer Stellungnahme zur Vorgehensweise der Stadt Nordenham hält sich Peter Böseler zurück. Er verkneift sich aber nicht den Hinweis, dass die Kritiker, die sich zuletzt über sein Stadtfestkonzept beschwert hatten, jetzt Farbe bekennen könnten. „Sie haben nun die Chance, es allen zu zeigen, dass sie es besser können“, sagt Peter Böseler.
Wer sich berufen fühlt, das Nordenhamer Stadtfest auszurichten, kann seine Bewerbungsunterlagen bis Montag, 15. Juli, im Rathaus einreichen. Ihr Konzept müssen die Anwärter dem Verwaltungsausschuss in einer nichtöffentlichen Sitzung präsentieren. Anschließend beschließt der Stadtrat darüber, wer den Zuschlag erhält. Das Stadtfest 2019 (16. bis 18. August) findet wie im vergangenen Jahr in einer abgespeckten Version statt. Das bedeutet, dass sich das Geschehen auf dem Marktplatz abspielt und es kein Programm in der Fußgängerzone gibt. Dazu sieht sich Peter Böseler aus Kostengründen gezwungen. Besonders die hohen Gebührenforderungen der Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (Gema) machen ihm zu schaffen.