Nordenham Der berüchtigte November-Blues, der in diesen Tagen viele Menschen ereilt, hatte am Sonnabend in der Stadthalle Friedeburg nicht den Hauch einer Chance. Die rund 350 Senioren bekamen vom Kreisverband Wesermarsch des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) einmal mehr ein äußerst unterhaltsames Konzert geboten. Drei Stunden dauerte die Veranstaltung mit viel Musik, humorvollen Anekdoten und gemütlicher Kaffeerunde.
Gekonnt und souverän moderierte Angelika Okrey, die beim DRK ehrenamtlich als Ausbilderin tätig ist, die gelungene Veranstaltung. Bei dem bunten Nachmittag standen jede Menge Schlager und Volkslieder des Gesangsduos Jenny & Jonny aus Leer auf dem Programm. Johanne Hinrichs und Johann Stulken stehen bereits seit 1986 gemeinsam auf der Bühne. In der Friedeburg sorgten die beiden gleich zum Konzertbeginn für gute Stimmung. Dementsprechend lange Warteschlangen bildeten sich in der Pause an einem Stand im Foyer, an dem es signierte Compact-Discs von ihnen zu kaufen ab.
Späße auf Platt
Im zweiten Teil wirkte der plattdeutsche Entertainer Renke Siefken mit. Der Spaßmacher aus Ostfriesland wusste das Publikum mit witzigen Geschichten zu begeistern. Im Mittelpunkt standen Döntjes und Sketche, die auf dem Dorf, in der Kneipe, Kirche oder Schule, an der Waterkant oder beim Militär spielten und das norddeutsche Lebensgefühl widerspiegelten. Das kam beim Publikum an und sorgte immer wieder für Lacher und Applaus.
Viel Beifall gab es, als Renke Siefken gemeinsam mit dem DRK-Kreisgeschäftsführer Peter Deyle einen Sketch aufführte, in dem sich alles um die dunkelblaue Fischermütze des Ostfriesen drehte – mit dem Trottel unterhalb der Kopfbedeckung und nicht oben drauf. Beeindruckend waren zudem die Darbietungen des Turniertanzpaares Kleibrink aus Brake.
„Es ist toll, dass hier alle an einem Strang ziehen und die Zusammenarbeit der Beteiligten seit Jahren so toll funktioniert“, freute sich Peter Deyle. Lob und Dank klangen auch in den Grußworten des DRK-Kreisvorsitzenden Karl-Heinz Röben, der DRK-Landesverbandspräsidentin Karin Evers-Meyer, des Vize-Landrats Uwe Thöle und des stellvertretenden Nordenhamer Bürgermeister Ulf Riegel an.
Format mit Tradition
Das DRK-Konzert hat bereits zum 51. Mal stattgefunden und ist ein Veranstaltungsformat mit viel Tradition. Die Besucher kommen aus unter anderem Nordenham, Rodenkirchen, Schwei, Brake, Elsfleth und Lemwerder. Und auch ganze Gruppen aus Pflegeeinrichtungen lassen sich das DRK-Konzert nicht entgehen. Allerdings sei die Zahl der Besucher aus Einrichtungen rückläufig, berichtete Kreisgeschäftsführer Peter Deyle, der diese Entwicklung gerne stoppen möchte.
Die Anwesenden hatten jedenfalls großen Spaß. So auch die Senioren aus dem Nordenhamer Seniorenzentrum der Arbeiterwohlfahrt, die sogar ein Geburtstagskind in ihrer Runde hatten. Christel Kaiser vollendete am Sonnabend ihren 85. Lebensjahr. „Es ist richtig schön hier“, sagte die Nordenhamerin, die bereits zum fünften Mal bei einem DRK-Konzert mit von der Partie war. Allerdings hätte sie sich auch eine Kapelle bei der Veranstaltung gewünscht.
Der Erlös aus dem Seniorenkonzert, das Angelika Okrey und die Leiterin der Sozialarbeit beim DRK, Anja Mariefeld, organisiert hatten, kommt der ehrenamtlichen Arbeit des Roten Kreuzes in der Wesermarsch zugute.