Nordenham Mit ihrem energiegeladenen irischen Tanz und einer imposanten Bühnenshow hat es das Ensemble von „Magic Of The Dance“ in Metropolen wie Paris, London, Oslo, Wien, Berlin und Toronto sowie in zahlreiche Fernsehkanäle geschafft. Jetzt war die beeindruckende und temporeiche Tanzshow in Nordenham zu sehen.
Rund 220 Besucher erlebten am Sonntagabend die moderne Aufführung in der Friedeburg. In der Pause waren noch viele skeptische Stimmen zu hören: „Zu laut“, „Die Übertragungen auf den zwei an der Decke angebrachten Bildschirmen sind überflüssig“ oder „Nicht immer synchron“. Aber am Ende der knapp zweistündigen Show zeigten sich die Zuschauer begeistert. Alle standen, um lautstark zu applaudieren. Einige pfiffen anerkennend, so dass der Abend mit irischem Stepptanz, unterschiedlichen Choreographien, Live-Gesang, humorvollen Einlagen und viel Publikumsanimation erst nach einer Zugabe endete.
Beeindruckend war gleich zu Beginn des ersten Akts der Einzug der acht Mönche in schwarzen Kutten und mit lodernden Fackeln bei mittelalterlichen Klängen. Die Freiwillige Feuerwehr Nordenham ist normalerweise bei Veranstaltungen in der Stadthalle mit zwei Einsatzkräften vertreten. Am Sonntag waren es wegen der Pyroeffekte gleich vier.
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Musik und Tanz haben auf der Grünen Insel schon immer das Lebensgefühl entscheidend geprägt. In Zeiten der Hungersnot, die nach den Kartoffel-Missernten Mitte des 19. Jahrhunderts eine riesige Auswanderungswelle in Richtung USA nach sich zog, wurde die Bedeutung noch verstärkt. Musikalische und tänzerische Elemente drängten Hunger und Armut zumindest kurzfristig in den Hintergrund. Auf der Bühne der Friedeburg wurde eine Liebesgeschichte mit zahlreichen mystischen Szenen, dem Kampf von Gut gegen Böse, Unschuld gegen Intrige, Liebe, Sehnsucht und Hass tänzerisch präsentiert.
Die Tänze griffen sowohl das kollektive Schicksal der irischen Auswanderer, die die Gefahr der Schiffspassage in die Neue Welt auf sich genommen hatten, um dem Tod in der Heimat zu entgehen, als auch das eines einzelnen Liebespaares auf, das seinen ganz eigenen Kampf um Liebe und Leben bestehen musste. In insgesamt 14 Szenen wirbelten die Tänzer mit ihren Fieberglasabsätzen in Gruppen, als Trio, Duo oder Solist über die Bühne, so dass Besucherin Christine Heckmann meinte: „Mir tun ja schon die Füße vom Zuschauen weh.“
Gut kamen beim Publikum zudem die unterhaltsamen Einlagen mit drei Tänzern aus der amerikanischen Putzkolonne und ihrem Trommelspiel auf Ölfässern an. Das galt ebenso für ihren Tanzwettbewerb mit den irischen Konkurrenten.
Auch die tänzerischen Fähigkeiten der Zuschauer waren gefragt, als drei Besucher auf die Bühne gebeten wurden, um sich mit dem traditionellen Stepptanz vertraut zu machen. Die drei „Special Guests“ alias Dean Martin, Frank Sinatra und Audrey Hepburn machten ihre Sache so gut, dass sie jede Menge Beifall ernteten.
Der Stepptanz wird in Irland in ganz normalen Straßenschuhen getanzt. So genannte „Heavy Shoes“, „Hard Shoes“ und „Soft Shoes“ kommen eigentlich nur bei Tanzwettbewerben zum Tragen.