Seefeld Ein Mann und sein Rucksack, dazu noch eine Loop-Station und ein Mikrofon – mehr braucht es nicht, damit Darsteller Franz Fendt in die Rolle des Schweizer Kulturforschers und Vogelfreundes Dr. Adrian Fritz schlüpft. Dieser lebt mit seinem Schweizer Sennenhund Freddy in einer Berghütte im Engadin. Eines Tages findet er bei einem starken Sturm eine kleine, etwa zwei Jahre alte Pfuhlschnepfe. Reto, der Förster und guter Freund des Vogelfreundes, bezeichnet den Vogel als „Irrläufer“. Er rät Fritz, den Vogel durch den Winter zu bringen.
Also pflegt Fritz den Vogel, den er auf den Namen „Vektor“ getauft hat, bis dieser unruhig wird und sich auf den Weg in die Ruhegebiete machen möchte. Ende März öffnete Adrian Fritz wieder einmal das Fenster der Berghütte und Vektor ist mit einmal draußen, gibt seinem inneren Drängen nach und macht sich auf den Weg.
Adrian Fritz möchte die Zugvögel einmal aus der Nähe betrachten und reist zum norddeutschen Wattenmeer. Dort angekommen, trifft er auf den Ostfriesen Tammo Janßen, der ihm alles, was die Zugvögel im Naturschutzgebiet betrifft, nahe bringt. In seinem Rucksack hat der Vogelfreund für Beobachtungen in den Dünen alles dabei, was benötigt wird: ein aufblasbares Kissen zum längeren Sitzen oder Knien, ein Fernglas, einen Apfel gegen den Hunger und natürlich einen Südwester gegen Regen und Wind.
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Dort, im Zentrum der Zugvögel, beobachtet er jede Menge der gefiederten Freunde. Und er sieht ihnen zu, wie sie auf unterschiedlichstem Wege die Nahrung aus dem Watt, dem schleimigen Schlaraffenland, zu sich nehmen. Nach gut drei Wochen Ausruhzeit erheben sich die Zugvögel nahezu alle gleichzeitig und fliegen in Richtung ihrer Brutgebiete, in denen sie die Winterzeit verbringen.
Die Tiere legen auf ihrem Weg mehrere Tausend Kilometer zurück. Die Pfuhlschnepfen schaffen in sieben Tagen rund 11 000 Kilometer. Da wird dann auch im Flug geschlafen.
Mit all den vielen Eindrücken geht es wieder zurück in die Schweiz. Vektor zieht es zum Brüten nicht in den Norden, in die Tundra Russlands, sondern er und seinesgleichen suchen die Wärme Afrikas. Dorthin reist der Vogelfreund im nächsten Frühjahr und muss sich dort auf der Insel Guinea in den Mangrovenwäldern gegen Insekten und alles Mögliche an Tieren erwehren, um Vögel zu beobachten. Doch um sich umfassend ein Bild zu machen, reist der Kulturforscher dann auch noch in die Tundra. Hier sind Winde und Kälte für den Schweizer das größte Problem. Doch er hält durch und beobachtet auch hier, wie die Tiere Nahrung, vor allem viele Mücken, zu sich nehmen und für Nachwuchs sorgen.
Zum Abschluss seiner Reise appelliert Adrian Fritz an die Zuschauer, den Tieren im Wattenmeer Schutz und Respekt zukommen zu lassen und ihnen dort die Ruhe zu gönnen, die sie brauchen, bevor sie sich dann, gut gestärkt, auf den Weg in ihre Brutgebiete machen.
Sämtliche Geräusche produziert der Künstler während der Vorstellung selbst in die Loop-Station und unterlegt damit die nachfolgenden Szenen. Neben ausladender Gestik und Mimik bedient er sich auch seiner eigenen Form von Comic-Sprache.