Berne Der Weg in die Kulturmühle lohnte sich am vergangenen Sonnabend gleich doppelt. Auf der Bühne stand im Rahmen der Reihe „Songs and Whispers“ nicht nur, wie angekündigt, Martin Callingham von „Joyce the Librarian“, sondern auch Silke Gutzeit, die in der Band „Rozy Daze“ spielt. Beide bescherten den rund 30 Zuhörern mit ihrer Musik einen äußerst entspannten Abend.
Den Auftakt machte Gutzeit mit ihrer noch ganz neuen Westerngitarre, der Mundharmonika und natürlich ihrer großartigen Stimme. Eingängige Refrains und Melodien brachten im Publikum sofort diverse Füße zum Mitwippen. Beim Mitsingen, zu dem die Sängerin kurz vor dem Ende ihres rund einstündigen Auftritts aufforderte, taten sich die Berner allerdings etwas schwer. Viel lieber hörten sie zu. Mit poetischen Liedern vom Leben, vom Herbst, Liebesglück oder Liebesleid, die normalerweise zweistimmig oder sogar als Band in wechselnder Besetzung dargeboten werden, bewies die Bremerin, dass sie das Publikum auch solo begeistern kann. Die Stücke, deren Stil mit der Musik von Bob Dylan, Leonard Cohen oder Sheryl Crow vergleichbar ist, stammen fast alle von ihr und ihrem Mann Marc.
Während bei der Musik von „Rozy Daze“ mit beherzten Akkorden in die Saiten gegriffen und dazu mit kräftiger, klarer Stimme gesungen wurde, ging es danach mit Martin Callingham wesentlich ruhiger weiter. Die fast gehauchten Texte des aus Bristol stammenden Sängers wurden von seinem filigranen, gezupften Gitarrenspiel begleitet, denen das Publikum fasziniert und absolut still folgte.
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Umso lauter erschien dagegen das Handyklingeln, das die Zuhörer aus ihren Träumen riss. Als der Angerufene das Gespräch auch noch annahm und keinerlei Anstalten machte, es schnell zu beenden, regte sich Unmut in den Reihen. Die gute Stimmung ließ man sich jedoch letztendlich nicht davon verderben.
In erstaunlich gutem Deutsch, das der 40-Jährige eigens für seine Tournee gelernt hatte, und einer Portion britischem Humor sagte der ansonsten eher schüchtern wirkende Callingham seine Songs an, die er normalerweise gemeinsam mit seiner Band „Joyce the Librarian“ auf die Bühne bringt. Die anderen Bandmitglieder hätten für so eine lange Tour keine Zeit gehabt, verriet der gelernte Fotograf. Bis Anfang März wird der Brite noch diverse Konzerte in der Umgebung geben, bevor es dann weiter Richtung Niederlande geht.