Berne /Prag Zwei Wochen Prag im sonnigen Spätherbst – klingt nach einem schönen Urlaub für Silvia und Hartmut Logemann. Sightseeing stand in diesen Tagen zwar auch auf dem Programm, im Vordergrund stand aber der Reitsport.
Silvia Logemann nimmt trotz ihrer Erkrankung an Multipler Sklerose seit zwei Jahren wieder aktiv am Turnierreitsport teil. Nach Starts bei der Deutschen Meisterschaft und dem Gewinn der Kreismeisterschaft in diesem Jahr sind die „Checz Open“, ein internationales Turnier in der tschechischen Hauptstadt, ein weiteres Highlight.
Da es sich nicht um eine Sichtung handelte, wurde die Chance genutzt Nachwuchspferd „Danjo“ das erste Mal auf einem Turnier vorzustellen. Zuvor war er in diesem Sommer schon eine Dressurpferdeprüfung Klasse L mit Nachbarin Jule Uhlhorn auf einem Regelturnier gegangen.
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Um an einem Turnier wie den Checz Open“ für Deutschland antreten zu dürfen, muss das Deutsche Kuratorium für Therapeutisches Reiten die Startbereitschaft erteilen. Die erfahrene Stute „Rothana“ war für den Equipechef gar keine Frage, von „Danjo“ wurde ein Trainingsvideo eingeschickt. Am 28. September startete Logemann mit Ehemann Hartmut. Mit Zwischenstopp ging es Montag weiter nach Prag. „Der erste Turniertag war für mich wirklich sehr anstrengend“, musste Silvia Logemann im Nachhinein eingestehen.
Am Vormittag ging es mit beiden Pferden in die Einlaufprüfung, am Nachmittag in die Championatsaufgabe. Doch die Anstrengung lohnte sich. Mit dem erst sechsjährigen „Danjo“ konnte Logemann beide Prüfungen für sich entscheiden, dicht gefolgt von Routinier „Rothana“. Mit ihrer Erkrankung ist die Bernerin hüftabwärts stark eingeschränkt und wird damit in den Grad 1 A eingestuft. So tritt sie in einem vergleichbaren Starterfeld an. Am Sonntag fand die abschließende Kür statt. „Rothana“ gewann die Prüfung, dicht gefolgt vom jungen Wallach.
In Zukunft wird der Deutsche Behinderten Sportbund sich an den Fahrkosten zu den Turnieren beteiligen. Logemann betreibt den Para-Sport nicht nur aus sportlichem Ehrgeiz, sondern er hilft auch die Symptome ihrer Krankheit zu bekämpfen. Finanzielle Unterstützung ist genauso wichtig wie die Hilfe ihres Mannes: „Ohne Hartmut könnte ich diesen Sport auf keinen Fall so betreiben.“ Am Sonnabend, 11. Oktober, laden die beiden ab 19 Uhr Freunde und Vereinskollegen vom „Sturmvogel“ Berne auf einen kleinen Umtrunk ein.