Hamburg /Nordenham /Cloppenburg Hätte sich das unter ihm als Trainer einer seiner Spieler zuschulden kommen lassen, er wäre wegen des verpassten Fluges wohl geflogen – und zwar aus dem Kader. Felix Magath gilt schließlich als Disziplin-Fanatiker und harter Hund der Fußball-Branche. Aber als Spieler schaffte er es einmal, die Reise seines Teams zu einem Freundschaftsspiel zu verpassen, weil er zur Abflugzeit noch tief und fest schlief. Wie es dazu kam und noch viele andere Anekdoten aus der Geschichte des Hamburger Sportvereins sind im neuen Buch des NWZ-Mitarbeiters Stephan Tönnies zu finden: In „Weißt du noch? Die kleine HSV-Geschichte“ erzählt der 37-Jährige aus Elsten (Gemeinde Cappeln, Landkreis Cloppenburg) Kurioses, Interessantes und Wissenswertes aus der Historie des Vereins.
Zum Beispiel, dass Stürmer Uwe Eckel, der später im Landkreis Cloppenburg den STV Barßel und den SV Emstek trainieren sollte, während seiner Zeit beim HSV kurzzeitig eine außergewöhnliche Mitbewohnerin hatte. Die junge, hübsche Frau, mit der Eckel unter einem Dach lebte, wurde zum Weltstar und heißt Heidi Klum.
Dass der Hamburger SV eine riesige Fangemeinde und besonders viele hart geprüfte, aber engagierte Anhänger hat, ist ja bekannt. Warum allerdings mehrere Fans den Hamburger Mannschaftsbus im Jahre 1974 auf dem Weg zum Frankfurter Flughafen im Auto verfolgten und unbedingt einholen wollten, ist im mit zahlreichen Bildern versehenen Buch über den derzeitigen Zweitligisten nachzulesen.
Und auch, warum Harald Spörl im Oktober 1993 in der Halbzeit eines Spiels von Trainer Benno Möhlmann getreten wurde oder wieso Trainer Georg Knöpfle HSV-Legende Gert „Charly“ Dörfel in der Saison 1969/70 ein Fiffi-Verbot erteilte.
Zudem, so viel sei verraten, ist es nicht auf ein Wunder zurückzuführen, dass die Brathähnchen einiger HSV-Spieler im Jahre 1987 durch den Speisesaal eines Hotels flogen. Vielmehr lag es am Rotweinkonsum – der Spieler, nicht der Hähnchen . . .
Bei der Bild-Auswahl hat sich Tönnies auf die tatkräftige Unterstützung des offiziellen HSV-Fanclubs „Sudden Death“ verlassen können, nachdem er zuvor das Online-Archiv des Fan-Clubs durchstöbert hatte. „Er hat eine Vorauswahl getroffen“, erzählt Fanclub-Mitglied Udo Lienemann, „aber es war gar nicht mal so einfach, die Fotos wiederzufinden.“ Die Mühe hat sich gelohnt.
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