Nordenham Christine Heckmann, Vorsitzende der Hospizhilfe Nordenham und umzu, spricht von einem Glücksfall: Relativ schnell sei eine qualifizierte Nachfolgerin für die hauptberufliche Koordinatorin des Vereins, Birgitt Heckenberg, gefunden worden.
Die 63 Jahre alte Nordenhamerin ist seit 1. September 2012 als Koordinatorin tätig und tritt zum 1. Juni in den beruflichen Ruhestand. Als Nachfolgerin arbeitet bereits seit 1. März Birgit Beerhorst (41) aus Nordenham für die Hospizhilfe. Seit September 2015 hat der Verein mit Danja Kirschberger (54) aus Abbehausen eine zweite Koordinatorin. Sie bleibt weiter tätig.
Ehrenamtlich aktiv sind 34 Hospizbegleiterinnen. Jährlich leistet der Verein 40 bis 50 Begleitungen von Menschen die sterbenskrank sind. Corona-bedingt sind alle Aktivitäten zurzeit stark reduziert. Gruppenangebote pausieren. Der Zutritt zu vielen Einrichtungen ist verboten. Von den 12 Begleitungen dieses Jahres laufen einige aber weiter. In einem Seniorenheim hat die Hospizhilfe eine Ausnahmegenehmigung. Es gibt aber auch Betroffene, die aus Angst keine Kontakte mehr wollen.
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Die Helferinnen besuchen schwerkranke, im letzten Lebensabschnitt lebende Menschen zu Hause, in Pflegeheimen und Krankenhäusern bis zu ihrem Abschied und begleiten auch Angehörige.
Die Koordinatorinnen ermitteln den Bedarf an Hilfe und wie und durch wen die bestmögliche Betreuung geleistet werden kann. Zudem organisieren sie Schulungen und leisten Verwaltungs- und Öffentlichkeitsarbeit.
Unabhängig von der aktuellen Ausnahmesituation infolge der Corona-Pandemie: Worauf kommt es in der Hospizhilfe an? Birgitt Heckenberg antwortet im Gespräch mit NWZ so: „Wir müssen zuhören können, Mitmenschen ernst nehmen, nicht mit Floskeln trösten wollen. Auch das ist wichtig: ehrlich und authentisch bleiben, gut auf Menschen eingehen können und dabei empathisch sein.“
Birgitt Heckenberg ist examinierte Altenpflegerin und Palliativfachkraft. Vor ihrer Tätigkeit bei der Hospizhilfe war sie als Heimleiterin und Geschäftsführerin von Senioreneinrichtungen in der Wesermarsch tätig. Sie beschreibt Hospizarbeit auch so: „Wir gehen nicht hinterher und auch nicht vorneweg, sondern auf gleicher Höhe. Wir geben keinen Weg vor und meinen nicht, dies sei der beste für Betroffenen, sondern wir lassen bei unserer Begleitung den Mitmenschen so, wie er ist.“
Vorsitzende Christine Heckmann fasst den Dank an den Einsatz von Birgitt Heckenberg so zusammen: „Sie ist eine Macherin. Sie hat alles in die Hand genommen, den ehrenamtlichen Vorstand damit stark entlastet und viel Neues in der Trauerbegleitung aufgebaut.“
Nachfolgerin Birgit Beerhorst ist ausgebildete Pflegefachkraft. Sie hat acht Jahre in der außerklinischen Intensivpflege gearbeitet und war dann acht Jahre bei den Johannitern tätig – ab Mitte 2018 als Leiterin der Johanniter Tagespflege in Nordenham. 2018 hat sie eine Ausbildung zur ehrenamtlichen Sterbebegleiterin absolviert. Eine Weiterbildung zur Trauerbegleiterin steht noch bevor.