Abbehausen Vorbei sind die Zeiten, als der Abbehauser Ortsrat nur aus drei Parteien bestand. Das bislang von der CDU, der SPD und der FDP dominierte Dorfparlament wird bunter. Bei der Kommunalwahl hat erstmals die Wählerinitiative Nordenham einen Sitz im Ortsrat ergattert. Hinzu kommt der Einzelratsherr Horst Milotta, der zuvor für die SPD angetreten war und es diesmal im Alleingang schaffte. Zum ersten Mal waren auch die Linken in der Altgemeinde Abbehausen am Start. Sie gingen aber bei der Sitzvergabe leer aus.
Die neue Konkurrenzsituation führte dazu, dass die beiden großen Parteien Federn lassen mussten. Besonders hart traf es die Sozialdemokraten. Sie sackten gleich um mehr als 10 Prozentpunkte ab und können froh sein, dass sie nur einen ihrer sechs Sitze einbüßen mussten. Die SPD-Schlappe hängt zweifellos mit dem Gerangel um die Listenplätze zusammen. Der Streit und Horst Milottas damit verbundener Parteiaustritt waren als Wahlwerbung denkbar ungeeignet.
Obwohl die CDU ebenfalls einen Sitz verloren hat, bleibt sie mit sechs Abgeordneten die stärkste Kraft im Ortsrat. Damit kommt ihr die Rolle zu, bei der Kür des neuen Ortsbürgermeisters die Fäden in die Hand zu nehmen. Es gestaltet sich allerdings gar nicht so einfach, in den eigenen Reihen einen Nachfolger für Karl-Heinz Wedemeyer zu finden, der nach zehn Amtsjahren aus Altersgründen den Rückzug angetreten hat. Noch-Fraktionsvorsitzender Horst Wreden hält sich mit Namen zurück und verweist darauf, dass als erstes mit der FDP gesprochen werden müsse, ob sie weiterhin im Ortsrat mit der CDU zusammenarbeiten wolle. Sollte es bei dem schwarz-gelben Bündnis bleiben, hätte es gemeinsam acht Sitze und damit weiterhin die Mehrheit.
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Die Freidemokraten dürfen sich – ebenso wie Horst Milotta – als Wahlsieger fühlen. Die FDP baute ihren Stimmenanteil von 11,5 auf 14,4 Prozent aus. Zum Gewinn eines zusätzlichen Sitzes reichte es jedoch nicht.
Über eine gelungene Premiere bei einer Ortsratswahl freut sich die Wählerinitiative Nordenham. Sie kam auf 3,6 Prozent und schaffte es, dass ihr Kandidat Heinz-Dieter de Groot in das Dorfparlament einzieht. Das hätte die Linken-Bewerberin Monika Krey sicherlich auch gerne getan. Aber ihr Stimmenanteil von 2,8 Prozent war zu wenig.
Während die Beteiligung an der Stadtratswahl in Nordenham mit 44,96 Prozent fast genauso enttäuschend war wie vor fünf Jahren, zeigte die Kurve bei der Ortsratswahl deutlich nach oben. Bei der Abstimmung über die Neubesetzung des Dorfparlaments kletterte die Wahlbeteiligung von 50,4 auf 53,1 Prozent.
Das beste Einzelergebnis verbuchte der Christdemokraten Torsten Lange mit 403 Stimmen, gefolgt von Karlheinz Ranft (325/SPD), Horst Rebmann (291/FDP) und Horst Milotta (239). Den Wiedereinzug in den Ortsrat verpassten Reiner Gebauer, Wolfgang Manninga (beide SPD), Jürgen Bühring (CDU) und Ernst-Otto Kruse (FDP).