Nordenham /Einswarden Einswarden sei kein verlorener Stadtteil, schreibt CDU-Ratsmitglied Dr. Tilman Kaethner aus Einswarden. Er nimmt damit Stellung zum Bericht im Regionalteil der NWZ vom 2. Juni („Der langsame Verfall eines Stadtteils“). Der Bericht, so meint der CDU-Kommunalpolitiker, „stimmt zwar in vielen Fakten, betont aber zu sehr die negativen Aspekte ohne die positiven Dinge herauszustellen.“
Dadurch entstehe „der emotional negative Eindruck eines verlorenen Stadtteils“. Dieser Eindruck sei nicht richtig. Dadurch würden mögliche Interessenten, Neubürger oder gar Investoren abgeschreckt, meint Tilman Kaethner. Seiner Ansicht nach haben Nordenhamer Politiker gemeinsam bereits positive Entwicklungen auf den Weg gebracht. Dazu gehörten das Programm „Soziale Stadt“ und ein Jugendhaus.
Tilman Kaethner weiter wörtlich: „Es sind auch noch weitere Dinge geplant. Die Stadt versucht gerade mit Unterstützung der Politik bei den Eigentümern der ’Schrottimmobilien’ zu erreichen, dass die nicht sanierungsfähigen Häuser abgerissen und damit Platz für neue Investitionen und auch für den Einstieg in die Verbesserung der sozialen Struktur des Stadtteiles möglich werden können.“ Dafür sei aber, so Tilman Kaethner „eine positive emotionale Grundstimmung für den Stadtteil unbedingt notwendig.“
Einwilligung und Werberichtlinie
Ja, ich möchte den täglichen NWZonline-Newsletter erhalten. Meine E-Mailadresse wird ausschließlich für den Versand des Newsletters verwendet. Ich kann diese Einwilligung jederzeit widerrufen, indem ich mich vom Newsletter abmelde (Hinweise zur Abmeldung sind in jeder E-Mail enthalten). Nähere Informationen zur Verarbeitung meiner Daten finde ich in der Datenschutzerklärung, die ich zur Kenntnis genommen habe.
Kritik an Wolfs Kritik
Ein parteipolitischer Streit über die Entwicklung und den heutigen Zustand des Stadtteils sei für Einswarden „nicht zielführend und sollte auch im Vorfeld des Kommunalwahlkampfes vermieden werden.“ Damit spielt der CDU-Ratsherr auf die Kritik an, die FDP-Fraktionschef Manfred Wolf an Vizebürgermeister Ulf Riegel (SPD) wegen Riegels Äußerungen über Einswarden geübt hat.
Zu Wort gemeldet haben sich auch SPD-Ratsfrau Claudia Freese und SPD-Ratsherr Kurt Winterboer. „Man kann Einswarden negativ, aber auch positiv sehen“, so Claudia Freese am Mittwoch im Gespräch mit der NWZ .
Im Zuge des Städtebauförderprogramms „Soziale Stadt“ seien nachhaltige Projekte umgesetzt worden. Dazu gehörten das Kinder- und Jugendhaus, der Abriss maroder Gebäude beim Bürgerpark und die Sanierung zahlreicher Straßen. Das Ziel von Rat und Verwaltung sei, weitere Förderprogramm für Einswarden zu gewinnen.
Der gebürtige Einswarder Kurt Winterboer weist ergänzend darauf hin, dass auf Kosten der Stadt verfallene Parzellen in der Einswarder Kleingartenanlage geräumt worden seien. Die Gemeinnützige Nordenhamer Siedlungsgesellschaft (GNSG) habe viele Wohnungen energetisch saniert.
Einswarden habe einen Discounter, eine hervorragende Kindertagesstätte mit Sprachförderung, eine Grundschule mit Ganztagsangebot und – einzigartig in der Stadt – Schulsozialarbeiter. „Die ewige Schlechtmachung Einswardens und dessen, was mit dem Programm ’Soziale Stadt’ erreicht wurde, ist unberechtigt“, so Kurt Winterboer.
Stadtentwicklungsplan
Claudia Freese stammt aus Blexen, hat sich 2003 ein Haus in Einswarden gekauft und wohnt hier sehr gerne. Ebenso wie Kurt Winterboer weist sie darüber hinaus auf das Engagement vieler Bürger hin. sie hätten Dank verdient. Der Stadtentwicklungsplan für Nordenham sehe weitere Verbesserungen für Einswarden vor – so auch den Abriss von Schrottimmobilen.
Langfristig sei auch ein Neubaugebiet nötig, meint Kurt Winterboer.