Wesermarsch 87 088 Wahlberechtigte aus der Wesermarsch und Rastede (Wahlkreis 71) werden an diesem Sonntag mitbestimmen, wer künftig im niedersächsischen Landtag sitzt.
Wie sah es eigentlich 2008 aus? Bei der Landtagswahl vor fünf Jahren hatte die CDU in der Wesermarsch klar die Nase vorne gehabt. Die Christdemokraten hatten bei der Wahl 41,2 Prozent erhalten, die Sozialdemokraten lediglich 33,9 Prozent. Damit hatte die SPD in ihrer einstigen Hochburg über 6 Prozentpunkte gegenüber der Wahl 2003 eingebüßt. Die FDP hatte 7,3 Prozent geholt, stellte damit aber nur die viertstärkste Partei dar. Mit 7,7 Prozent hatte die Linke noch mehr Stimmen gewinnen können. Die Grünen kamen auf 6,9 Prozent.
Mohrschladt unterliegt
Bei den Erststimmen hatte 2008 Björn Thümler (CDU) mit 45,58 Prozent der Stimmen in Brake deutlich vorne gelegen und damit sein Direktmandat verteidigt. Die SPD hatte den Braker Hermann Mohrschladt ins Rennen geschickt, der sich mit 32,29 Prozent jedoch klar dem Christdemokraten hatte geschlagen geben müssen. 8,84 Prozent hatte Ina Korter von den Grünen erhalten und es damit über die Liste erneut in den Landtag geschafft. Horst Kortlang (FDP) hatte mit 5,68 Prozent lediglich einen Achtungserfolg für sich verbuchen können. Für die Linken hatte Gerd Coldewey kandidiert und es auf beachtliche 7,7 Prozent gebracht.
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Bei der Wahl 2013 bewerben sich elf Parteien, nur fünf haben im Wahlkreis 71 aber Direktkandidaten nominiert. Es sind die CDU mit Björn Thümler aus Berne, die SPD mit Karin Logemann aus Berne, Die Grünen mit Ina Korter aus Nordenham, die FDP mit Horst Kortlang aus Elsfleth und die Linken mit Thomas Bartsch aus Nordenham.
Zweitstimme für Partei
Bei der Landtagswahl haben Sie am Sonntag (anders als bei Rats- und Bürgermeisterwahlen) zwei Stimmen: Mit der „Erststimme“ (ein Kreuz auf der linken Seite des Stimmzettels) wählen Sie einen Direktkandidaten, mit der „Zweitstimme“ (Kreuz auf der rechten Seite) die Landesliste einer Partei.
Dazu muss man sich das Sitzverteilungsverfahren vor Augen führen. Von den 135 Landtagsmandaten (die Zahl ist seit 2008 von zuvor 155 gesenkt worden) werden 87 (statt früher 100) direkt vergeben an die Sieger in den 87 Wahlkreisen des Landes. Die restlichen 48 entfallen auf die Partei-Listen. Wie viele Mandate eine Partei im Landtag erhält, wird nach ihrem Zweitstimmen-Aufkommen errechnet (sofern dieses mindestens fünf Prozent beträgt).
Von dieser Zahl wird die Zahl der direkt gewählten Abgeordneten abgezogen. Die dann verbleibenden Sitze werden durch Kandidaten von der Landesliste der betreffenden Partei besetzt. Holt eine Partei mehr Direktmandate als sie nach ihrem Zweitstimmen-Ergebnis Anspruch auf Sitze hätte, darf sie die überzähligen Sitze behalten. Die anderen Parteien erhalten dann Ausgleichsmandate.
Mit Ihrer Zweitstimme bestimmen Sie also das Verhältnis der Parteien untereinander, mit Ihrer Erststimme nehmen Sie Einfluss auf die Situation innerhalb einer Parteien-Liste. Sie müssen nicht beide Stimmen abgeben, sondern können sich auf ein Kreuz beschränken – womit Sie allerdings freiwillig auf einen Teil Ihres Einflusses verzichten würden. Sie können Ihre Stimmen auch „splitten“. Das bedeutet: Erststimme für den Kandidaten der Partei A, Zweitstimme für die Partei B. Nur eines dürfen Sie nicht: auf einer der beiden Seiten zwei Kreuze machen.
Spezial unter www.nwzonline.de/landtagswahl-2013