Nordenham Spätestens nach dem zweiten Farbanschlag rechter Hetzer innerhalb weniger Wochen stand für sie fest, dass Nordenham ein deutliches Zeichen gegen Rassismus und Islamfeindlichkeit setzen muss. Die Stadtratsmitglieder Nils Humboldt (SPD) und Mario Kauschmann (Grüne) haben gemeinsam mit dem DGB-Kreisvorsitzenden Mustafa Dogan die Initiative ergriffen und das Aktionsbündnis „Nordenham bleibt bunt“ ins Leben gerufen. Unter diesem Motto steht auch eine Demonstration, die das Bündnis am Sonnabend, 13. Oktober, veranstaltet.
„Wir rufen alle Menschen aus Nordenham und Umgebung zur Teilnahme an der Demonstration auf“, sagt Nils Humboldt. „wir wollen zeigen, dass Nordenham bunt ist und bleibt.“ Seiner Meinung nach ist es höchste Zeit für einen eindringlichen Protest gegen Hass und Rassismus.
Den traurigen Anlass für die Gründung des Aktionsbündnisses haben die islamfeindlichen Farbschmierereien an der Selimiye-Moschee am 10. September und an einem türkischen Imbiss in der Nacht zum 3. Oktober geliefert. Die Taten sind nach wie vor nicht aufgeklärt.
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In dem Demonstrationsaufruf appellieren die Initiatoren an die Nordenhamer Bürger, „die Freiheit und die Demokratie in unserer Stadt und unserem Land gegen Hass und Rassismus zu verteidigen“. Feige Anschläge auf die religiöse und kulturelle Vielfalt dürften nicht tatenlos hingenommen werden. „Hass führt zu unsäglichem Leid“, heißt es in dem Aufruf, „das haben nicht zuletzt die Ereignisse in Chemnitz oder auch in Oldenburg gezeigt.“ Alle demokratischen Kräfte sollten daher zeigen, dass sie sich nicht spalten lassen.
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Zu dem Bündnis, das sich für ein weltoffenes Nordenham stark macht, haben sich Menschen aus 21 Organisationen zusammengefunden. Die Bandbreite reicht von Parteien, Gewerkschaften und Vereinen bis hin zur Arbeiterwohlfahrt und Kirchenjugend. Auch Bürgermeister Carsten Seyfarth (SPD) und die Landtagsabgeordneten aus der Wesermarsch, darunter Wissenschaftsminister Björn Thümler (CDU), unterstützen die Aktion. Der Demonstrationszug startet am Sonnabend um 14 Uhr auf dem Marktplatz. Von dort geht es über die Jakobstraße, Deichgräfenstraße, Bahnhofstraße und Walther-Rathenau-Straße zum Rathaus. Vor dem Rathaus findet zum Abschluss eine Kundgebung mit Ansprachen und Musik statt. Wer dem Aktionsbündnis „Nordenham bleibt bunt“ beitreten oder es unterstützen möchte, kann sich unter der E-Mail-Adresse nordenhambleibtbunt@gmx.de melden. Zudem gibt es einen Online-Auftritt unter der Adresse www.nordenhambleibtbunt.wordpress.com.