Nordenham Rund 100 Asylbewerber leben zurzeit in Nordenham. Nach den Worten von Rudi Müller, der bei der Stadt das Amt für Ordnung und Soziales leitet, könnte sich diese Zahl im Laufe des Jahres verdoppeln. 126 weitere Flüchtlinge muss die Stadt in diesem Jahr aufnehmen. Bisher sind 17 von ihnen angekommen.
Rudi Müller informierte den Sozialausschuss bei seiner jüngsten Sitzung im Rathaus über die aktuelle Situation. Nach seinen Worten hat die Stadt ihre Hausaufgaben gemacht. „Wir sind gut vorbereitet“, sagt der Amtsleiter, der ständig auf der Suche nach Wohnungen ist, um sie für die Unterbringung von Flüchtlingen mieten zu können.
Zurzeit hat die Stadt 28 Wohnungen für Asylbewerber angemietet. Um weitere Flüchtlinge aufnehmen zu können, stehen weitere sechs Wohnungen zur Verfügung. Zurzeit sind überwiegend Flüchtlings-Familien in Nordenham, weniger Einzelpersonen. Das ist Rudi Müller auch ganz recht, weil Familien in der Regel leichter zu integrieren sind.
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In allen Stadtteilen
Die Stadt setzt zudem auf eine dezentrale Verteilung der Flüchtlinge. Die Asylbewerber sind sind in fast sämtlichen Stadtteilen untergekommen. Auch die Neuankömmlinge sollen dezentral auf verschiedene Stadtteile verteilt werden.
Warum von den angekündigten 126 Flüchtlingen erst 17 in Nordenham angekommen sind, konnte der Amtsleiter nicht sagen. „Da klemmt es wohl noch an irgendeiner Stelle.“ Die Anzahl der Flüchtlinge, die den Kommunen zugewiesen werden, richtet sich nach ihrer Einwohnerzahl.
Rudi Müller ist es wichtig, dass die Asylbewerber würdevoll in Nordenham empfangen werden. Und deshalb ist er dankbar für die ehrenamtliche Arbeit, die das Refugium Wesermarsch leistet. Der Verein stattet die Wohnungen mit gebrauchten Möbeln aus, die von der Bevölkerung gespendet werden. Seine Mitarbeiter nehmen die Flüchtlinge in Empfang und leisten Unterstützung während des Aufenthalts.
Von den 17 Neuankömmlingen in diesem Jahr kommen 15 aus dem Kosovo. Außerdem sind ein Syrer dabei und ein Georgier. Erfahrungsgemäß haben gerade die Kosovaren und andere Asylbewerber aus dem ehemaligen Jugoslawien keine große Chance, in Deutschland bleiben zu können, sagt Rudi Müller. „Einige dieser Familien kommen zum zweiten oder dritten Mal nach Deutschland.“ Zeliha Aykanat, die nicht nur Vorsitzende des Sozialausschusses ist, sondern auch im Vorstand des Refugiums arbeitet, weiß, dass einige dieser Flüchtlinge in erster Linie wegen der medizinischen Versorgung kommen, die in Deutschland besser ist als in ihren Herkunftsländern. „Wir machen aber keinen Unterschied, ob jemand aus Syrien kommt oder aus dem ehemaligen Jugoslawien. Bei uns werden alle gleich behandelt“, betont Zeliha Aykanat.
Refugium hilft
Für die Kinder der Flüchtlingsfamilien gilt die Schulpflicht. Die Erwachsenen haben erst mit der Anerkennung des Asylantrags einen Anspruch auf Sprachkurse. Das Refugium hilft den Flüchtlingen bei Bedarf aber schon vorher mit Sprach- und Alphabetisierungskursen.