Rönnelmoor - Spieler des gerade aufgelösten Fußballvereins in Schweiburg und aus Schwei schlossen sich 1953 dem TuS Rönnelmoor neu an. Der Verein erlebte einen Aufschwung, nahm mit bis zu zwei Herrenmannschaften und bis zu fünf Jugendmannschaften am Spielbetrieb teil.
Großer Zusammenhalt
In Rönnelmoor war stets der Zusammenhalt Trumpf. Gerold Lampe und Karl-Heinz Kahler sagen, dass die Treffen nach dem Spiel im Vereinsheim eine große Bedeutung hatten. Die Spieler seien nie pünktlich nach Hause gekommen. Im Vereinsheim gab es Mockturtle oder Frikadellen mit Kartoffelsalat.
Im Jahre 1989 stimmten die Vereinsmitglieder für den Anschluss der Fußball-Abteilung an die Sportgemeinschaft Schwei/Seefeld. Friedrich Böning war gegen die Fusion und trat einen Tag später zurück. Sein Nachfolger wurde Gerold Lampe – ein Befürworter der Fusion. Er hatte die Mehrheit bei der Abstimmung hinter sich. Zuvor waren auch Fusionen mit den Vereinen aus Jaderberg und Neustadt geprüft worden. Aber die Rönnelmoorer Fußballer traten 1992 der Sportgemeinschaft bei. Der TuS verfügte nur noch über gut 60 Mitglieder.
Nach und nach ließ das sportliche Treiben in Rönnelmoor nach. In Brake und Nordenham wurden Hallen- und Freibäder gebaut, in Sehestedt und Varel Bademöglichkeiten geschaffen. Die Badegäste blieben aus. Unterklassige Mannschaften der SG sollten in Rönnelmoor spielen. Aber die Anzahl der Spiele dort nahm ab, weil die SG nicht mehr genügend Teams melden konnte.
Schlussstrich
Die Gemeinde Jade zog einen Schlussstrich. Sie veräußerte 1994 das Sportfeld in Rönnelmoor an einen Gastronomen aus Diekmannshausen. „Das kam für alle überraschend und ging unverständlicherweise im Nu über die Bühne“, äußert Lampe noch heute Unmut über die Entscheidung. Der Verlust des Vereinsgeländes war der Verlust der sportlichen Seele des Vereins.
Ganz untergegangen ist der TuS jedoch nicht: Eine Gymnastikgruppe unter der Leitung von Traute Blohm hält in der Turnhalle Schweiburg die Vereinsfahne hoch und freut sich über jeden Zugang. Ein Teil des Sportanlage am ehemaligen Freibad ist den Schützen als Schießstand erhalten geblieben.
Ansonsten erinnern nur noch Reste der Freibadbetonierung an die gute alte Zeit. Auf dem Fußballfeld weidet nun einsam ein Pony.
Schlechte Erinnerungen an den Sportplatz des TuS Rönnelmoor hat der frühere Trainer des SVE Wiefelstede, Wolfgang Gerve: „1986 haben wir dort mit einer 2:3-Niederlage die Meisterschaft verspielt.“ Nutznießer war der AT Rodenkirchen. „Der Ausrutscher der Wiefelsteder hat uns zum Aufstieg in die Bezirksklasse verholfen“, so der frühere ATR-Akteur Udo Meyer.
Meyer erzählt: „In Rönnelmoor gab es stets viele Unterbrechungen, weil der Ball oft im Graben lag.“ Das Spielfeld war von Bäumen und Gebüsch umgeben.
Trainer des TuS war Norbert Herrmann aus Büppel. „Rönnelmoor war meine erste Trainerstation. Mit 36 Jahren habe ich damals Libero gespielt. Verpflichtet hatte mich Friedrich Böning für drei Jahre. Ich war Nachfolger meines Bruders Josef. Wir hatten gute Trainingsbedingungen. Es hat mir viel Spaß gemacht.“ Unter Herrmann stieg der TuS in die Kreisliga auf.