Berne Schön ist es, Kinder ein Stück zu begleiten. Da sind sich Tanja Imhoff und Gaby Schmidt einig. Und die beiden Tagesmütter machen bei ihrer Arbeit offenbar alles richtig, denn auch nachdem die Kinder längst nicht mehr zu ihnen kommen, bleibt oft der Kontakt bestehen.
Für ihr zehnjähriges Engagement als Tagesmütter wurde den Bernerinnen nun herzlich gedankt. Schnell und komplikationslos wurden immer Möglichkeiten gefunden. Besonders die Randzeitenbetreuung zeichne Tanja Imhoff und Gaby Schmidt aus, lobte Martina Drake-Hennig, Leiterin des Familien- und Kinderservicebüros des CVJM-Wesermarsch in der Weserstraße.
Berne sei das erste Familienservicebüro, das so etwas würdige, freute sich Peter Büsching-Czerny. Gern blickte der Kreisjugendpfleger auf all das zurück, was sich in den vergangenen Jahren im Bereich der Kindertagespflege im Landkreis getan hat.
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Nicht nur der Stundenlohn der Tagespflegepersonen sei gestiegen. Auch beispielsweise für Spielzeug oder Ausstattung gebe es eine jährliche Pauschale, wenn die Tageseltern mindestens sechs Monate aktiv sind. Auf 160 Stunden wurde die Qualifizierung, zu der im Rahmen einer Hospitation auch praktische Erfahrungen in Kindergärten gesammelt werden können, verdoppelt.
Beide Frauen hätten vor zehn Jahren in Berne Pionierarbeit geleistet, lobte auch Elke Belsemeyer, stellvertretende Bürgermeisterin in Berne. Tagesmütter würden gebraucht, weil sich die Gesellschaft verändert habe. Zum Glück seien die Zeiten vorbei, in denen das Geld für diese Arbeit verzögert eintreffe, sagte sie.
Fünf Kinder dürfen von einer Tagespflegeperson gleichzeitig betreut werden. So viele kleine Jungen und Mädchen zwischen Null und drei Jahren sind es auch aktuell, die täglich zu Gaby Schmidt kommen. Tanja Imhoff hat sogar neun Kinder zur Betreuung. Doch die kommen nicht alle gleichzeitig, erklärt die Tagesmutter aus Bernes Ortskern. Zwischen 6 und 18 Uhr bieten die Frauen ihre Dienste an. „Außer freitags. Da ist eher Schluss“, fügt Tanja Imhoff schnell hinzu. Gaby Schmidt hat nach all den Jahren ebenfalls einige Abstriche gemacht, denn – genau wie ihre Kollegin – hat auch sie selbst eine Familie.
Ohne Regeln geht es bei den Beiden nicht. Die seien oft wesentlich strenger als Zuhause. Aber die Kinder kommen trotzdem gerne. „Beispielsweise mit dem Becher rumlaufen gibt es bei mir nicht. Oft wundern sich die Eltern, dass die Kinder hier Gemüse und anderes essen. Aber in der Gemeinschaft schmeckt es anscheinend besser“, so die Erfahrung von Tanja Imhoff.
Ein Problem seien dagegen manchmal die Eltern. Für krankheitsbedingten Ausfall, der nur sehr selten vorkommt, wurden beide schon beschimpft. Froh sind beide dagegen, dass ihre Partner und Kinder bei ihrer Arbeit so gut mitziehen.
An Ideen mangelt es beiden Tagesmüttern, die gemeinsam Ausflüge unternehmen oder fröhliche Kinderfeste feiern, nicht. Gerne hätten Tanja Imhoff und Gaby Schmidt in der leerstehenden Glaserei neben Aljo eine Kindertagespflege eröffnet. Doch die vielen mit dem Umbau einhergehenden Auflagen und der Kostenfaktor wären neben der regulären Arbeit nicht zu stemmen gewesen, bedauern beide.
Schon in der Schwangerschaft würden Frauen ihr Kind für einen der viel zu wenigen Betreuungsplätze in der Gemeinde Berne anmelden. Sogar für das Jahr 2022 gibt es bereits Anfragen, sagen die beiden Tagesmütter.