Brake /Harriersand Eine Seefahrt, die ist lustig, eine Seefahrt, die ist schön, und die Fahrt mit der „Guntsiet“ hat sogar Tradition. Am Freitag fand bei leichtem Wellengang und grauem Himmel, die offizielle Saisoneröffnung der Weserfähre statt. Dabei sah es letztes Jahr nicht gut für die Fähre aus.
1963 wurde die “Guntsiet“ gebaut und hat seit dem unzählige Gäste von der Braker Kaje zur Weserinsel Harriersand und wieder zurück gebracht. Doch bei der letzten Schiffsuntersuchung sind Mängel aufgetaucht, wie unsere Zeitung berichtete.
Seit Ende Oktober war die Fähre in der Elsflether Werft umfangreich restauriert worden: „Die Schiffbaulichen Maßnahmen hat die Werft übernommen“, sagt Brakes Bürgermeister Michael Kurz. Unter anderem mussten Platten wegen Lochfraß ersetzt werden. Andere Arbeiten wie das Streichen mit frischer Farbe und das Anbringen einer Antifouling-Beschichtung übernahm die Unternehmergesellschaft (UG) zum Betrieb der Weserfähre „Guntsiet“.
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Neben einem hellen Grau, das nun das Deck der Fähre ziert, wurde auch der Schriftzug verändert. Statt einer dünnen, leicht geschwungenen Schrift, wurde auf dicke klare Buchstaben gesetzt, bei denen das „G“ deutlich hervorsticht. Insgesamt wurden für die Restaurierung der Fähre 125 000 Euro investiert. „Ein Neubau hätte deutlich mehr gekostet“, sagt Kurz.
Grund für die Überholung der „Guntsiet“ sei gewesen, dass über längere Zeit nur das Nötigste gemacht wurde, um Kosten zu sparen. Dadurch sei es zu einem Restaurierungsstau gekommen. „Es war eine Herausforderung“, sagt kurz und fügt hinzu: „Es wird nie wieder so kommen, dass das so vernachlässigt wird“.
Durch die Überholung sind so nicht nur die letzten zehn Jahre wieder aufgeholt worden, wie Geschäftsführer der UG Carsten Renken sagt, sondern auch für die nächsten zehn Jahre aufgebaut worden.
Doch ein paar Dinge müssen noch behoben werden. So ist ein Tag vor Saisoneröffnung die Lichtmaschine ausgefallen und während der Überfahrt am Freitag war ein Elektriker noch unter Deck beschäftigt. „Es ist halt eine alte Dame“, wie Renken sagt. Bis Mitte des Jahres müssen alle Mängel abgestellt werden, damit die „Guntsiet“ auch die nächsten fünf Jahre als Verbindung zwischen Brake und Harriersand dienen kann.
Doch trotz des stolzen Alters und dem ein oder anderen Mangel, kann die „Guntsiet“ noch überraschen: Die „alte Dame“ schafft elf Knoten, was selbst den Geschäftsführer der UG wundert.
Ein Stammkapitän und drei Aushilfskapitäne werden während der Saison die Fähre bedienen. Die erste Überfahrt übernahm Kapitän Eberhard Dieckmann. Ebenfalls zur Crew gehören Nautikstudenten, die sich um die Kasse, das Festmachen und andere Dinge kümmern. Sie haben auch bei der Restaurierung mitgewirkt, um praktische Erfahrungen zu sammeln.
Im letzten Jahr hat die „Guntsiet“ 25 000 Gäste und 7000 Fahrräder befördert. Dass es auch dieses Jahr so gut laufen wird, hoffen Stadt und Betreiber. Um ein mögliches Defizit auszugleichen, sind zusätzlich Werbeschilder an der „Guntsiet“ angebracht worden.
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