Brake „Der Landkreis Wesermarsch bietet Unternehmen hervorragende Standortbedingungen. Bei der Erreichbarkeit besteht allerdings noch Handlungsbedarf, und auch bei den Mobilitätsangeboten ist noch Luft nach oben.“ Dies erklärte Peter Aengeneyndt, Vorsitzender des Beirats Wesermarsch der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer (IHK), bei einer Sitzung des Gremiums in Brake. Die Wesermarsch sei in weiten Teilen ländlich geprägt. „Der ländliche Raum steht durch den demografischen Wandel vor großen Herausforderungen. Damit er für Fachkräfte und Betriebe attraktiv bleibt, sind innovative Mobilitätskonzepte gefragt“, so Aengeneyndt.
Wie solche Konzepte aussehen und erfolgreich umgesetzt werden können, war Thema der Beiratssitzung. „Es geht darum, jedem Menschen in jeder Situation das für ihn passende Beförderungsmittel zur Verfügung zu stellen. Das ist möglich – auch auf dem Land“, erklärten Sabine Neef und Michael Fuder von der merkWATT GmbH in Braunschweig. Das Beratungsbüro hat in drei Dorfregionen in Wolfenbüttel das Projekt „AUNO DOMO – Autonome Dorfmobilität“ initiiert. In insgesamt 15 Dörfern wird dort öffentlicher Verkehr mit privaten, dorfgemeinschaftlich organisierten Systemen kombiniert. „Dabei kommen viele Bausteine zum Einsatz: Mitfahrbänke, Carsharing, Fahrradverleih, private Fahrdienste und mehr“, so Fuder.
Viele Elemente könnten auch in der Wesermarsch funktionieren, waren sich die Mitglieder des Beirates einig. Bewährte Angebote wie der Bürgerbus Butjadingen könnten so sinnvoll ergänzt werden. Damit Mobilitätskonzepte dauerhaft Bestand haben, sei es wichtig, individuelle Lösungen mit engagierten Menschen vor Ort zu entwickeln, so Neef: „Durch das gemeinsame Engagement entsteht ein neues soziales Miteinander, von dem das ganze Dorf profitiert.“
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Wie Unternehmen selbst aktiv werden können, um Mobilität und Erreichbarkeit zu verbessern, erklärte Kristof Ogonovski, Verkehrsreferent der IHK. Er stellte das neue, kostenlose Qualifizierungsangebot der IHK „Betrieblicher Mobilitätsmanager“ vor: „Die Teilnehmer lernen, den komplexen Mobilitätsbedarf ihres Unternehmens zu analysieren und passende Lösungen zu entwickeln.“ Ein Unternehmen werde so für Kunden und Lieferanten besser erreichbar, Zufriedenheit und Gesundheit der Mitarbeiter nähmen zu. „Nebenbei spart das betriebliche Mobilitätsmanagement Kosten und Energie“, erklärte der Verkehrsexperte. Interessenten könnten sich jederzeit bei der IHK melden.
Informationen zum Lehrgang unter www.ihk-oldenburg.de (Nr. 4069196).