Brake Der erste Direktzug mit 1000 Tonnen Zellstoff vom Seehafen Brake nach Chongqing in China ist unterwegs. Bereits heute verlassen mehr als 65 Prozent der einkommenden Zellstoffmenge den Hafen per Bahn – bisher ins europäische Hinterland, nun aber mit dem „Panda-Sprinter“ auch nach China entlang der Seidenstraße. Die Mengen auf der Schiene sollen mit DB Cargo weiter ausgebaut werden, um den Bedürfnissen der Kunden nach Schnelligkeit und Nachhaltigkeit noch mehr gerecht zu werden, teilt das Unternehmen J. Müller mit.
Expressverbindung
J. Müller setzt nach eigener Aussage zukünftig weiterhin auf den Ausbau des Umschlages von Zellstoff und blickt dabei zielgerichtet auf den Wachstumsmarkt Asien und die Länder der ehemaligen Sowjetunion. Mit der Bahnverbindung nach Chongqing wird eine Expressverbindung aufgebaut, die dann nicht nur Zellstoff schnell, umweltfreundlich und sicher transportiert, sondern auch weitere Produkte auf den Weg nach China und zurück bringen kann, heißt es seitens des Braker Unternehmens.
Chinas Mega-City
Chongqing ist eine aufstrebende Mega-City im Südwesten Chinas mit 34 Millionen Einwohnern. Sie hat sich in den vergangenen Jahren als Magnet für die Ansiedlung vielfältiger Industrie entwickelt und sich zunehmend als ein New-Technology-Standort etabliert. Der Bedarf an Rohstoffen und Waren ist enorm. Chongqing befindet sich jedoch 2000 Kilometer entfernt von Chinas Küste und deren Häfen.
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Die Versorgung mit Waren und Rohstoffen per Binnenschiff auf dem Yangtze, dem am stärksten befahrenen Strom der Welt, dauert ohne Wartezeit mindestens 14 Tage. Meist kommt es zu langen Wartezeiten an den Schleusen und kostspieligen Umladungen vom Binnenschiff auf Lastwagen und zurück bei Nicht-Schiffbarkeit des Flusses.
Am Ziel in 14 Tagen
Vor dem Transport per Binnenschiff ab Changshu (Nähe Shanghai), dem größten Zellstoff importierenden Hafen Chinas, hat die Ware je nach Herkunftsland bereits eine mehrere Wochen dauernde Seereise zurückgelegt. Im Vergleich: Mit der Direktzugverbindung von Brake nach Chongqing erreichen die Waren ihr Ziel in nur 14 bis 16 Tagen.
Experten von DB Cargo und J. Müller haben für diesen Neuverkehr mit dem sogenannten „Panda-Sprinter“ ein eigenes Schienenprodukt entwickelt. Für die Bereitstellung der Gleisanlagen in Brake hat der Infrastruktureigentümer Niedersachsen Ports (NPorts) gesorgt. Auf seiner Reise von mehr als 10 000 Kilometern von Brake nach Chongqing muss der Containerzug zweimal die Spurbreite wechseln. China hat die gleiche Spurbreite wie Europa. In Belarus, Russland und Kasachstan wird auf Breitspur gefahren. Daher müssen die Container an der polnisch-weißrussischen sowie an der kasachisch-chinesischen Grenze auf neue Tragwagen umgeschlagen werden.
Weitere Züge geplant
Nach der Testphase mit dem ersten Zellstoff-Zug, der Weihnachten im chinesischen Chongqing erwartet wird, sind bereits weitere Züge in Planung. DB Cargo und das Unternehmen J. Müller möchten dieses Logistik-Konzept zukünftig gemeinsam für Kunden anderer Branchen ausbauen.