Burhave Vielleicht lag es daran, dass das hochsommerliche Wetter viele Urlauber am Sonnabend zum Baden in die Nordsee-Lagune zog. Es kann aber auch daran gelegen haben, dass in den meisten Bundesländern die Ferien vorbei sind oder in den nächsten Tagen enden. Die zweite Auflage des Indianerfestes des Tourismus-Services Butjadingen (TSB) war jedenfalls nur mäßig besucht.
Dabei hatten die Veranstalter gemeinsam mit den Pfadfindern auch diesmal ein vielseitiges Programm vorbereitet und für ein beeindruckendes Ambiente in dem Burhaver Indianerdorf direkt hinter dem Deich gesorgt.
Ab dem späten Vormittag und bis zum frühen Abend durften sich die Kinder durch umfangreiche Kreativangebote probieren und etwa Kopfschmuck für Indianer basteln, Ponchos herstellen oder Musikinstrumente wie Rasseln und Klangbretter bauen. Selbstverständlich durften sie sich auch äußerlich den Rothäuten anverwandeln – etwa am Schminktisch oder beim Tanz. Irgendwo loderte ein Feuer, an dem sie Stockbrot rösten konnten. Damit der Stress bei den tapferen Kriegern nicht überhand nahm, konnten sie sich zwischendurch auch einfach in einem der Tipis ausruhen.
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Zum Fürchten
Zum Fürchten sah Gabriel Perez aus. Der TSB-Animateur war in voller Kriegsbemalung zu dem Termin erschienen, begrüßte seine Gäste aber dennoch freundlich.
Nicht weniger freundlich kam ein Indianerstamm aus Deutschland rüber; seine Mitglieder haben Freude daran, so zu leben wie es die Indianer getan haben, als sie noch Herren ihres Landes waren. In ihrer Freizeit nähen sie ihre indianische Kleidung selbst und halten die Riten ihrer Vorbilder lebendig. Wenn es ihre Zeit erlaubt, leben sie tagelang wie die Indianer.
Bei ausreichender Nachfrage hätten die Hobby-Indianer, die aus verschiedenen Orten Norddeutschlands kamen, viel Spannendes zu erzählen gehabt, doch es gab zu wenig Zuhörer. Wenigstens gaben sie einen Einblick in die indianische Trommelkunst.
„Es ist schon schade, dass hier heute so wenig los ist“, meinte Astrid Hegemann, die mit ihren Töchtern Laura (5) und Neele (9 Monate) extra aus Hagen im Bremischen gekommen war. Sie war durch einen Zeitungsartikel auf die Veranstaltung aufmerksam geworden.
Keine Wartezeiten
Das Ehepaar Kaufmann aus dem baden-württembergischen Renningen, das mit seinem Sohn Maximilian (8) in Burhave die Sommerferien verbringt, versuchte es mit Gelassenheit zu sehen. „Wenigstens müssen die Kinder an den einzelnen Ständen nicht so lange warten“, meinte Claus Kaufmann. „Aber es ist schon toll, was sich Gabriel und sein Team hier immer alles einfallen lassen“, schob seine Frau Andrea nach.
Die TSB will überlegen, ob sie das nächste Indianerfest wieder in die Schulferien von Niedersachsen verlegen wird, wie Melanie Schmidt, die Veranstaltungsleiterin der TSB, sagte: „Die Premiere im vergangenen Jahr war echt toll. Es waren weit mehr als 200 Besucher da. An diese Zahl ist heute nicht zu denken.“