Brake Politik, Geschichte oder Kultur: Viele junge Frauen und Männer möchten diese Fächer studieren. Nach dem Studium stellt sich allerdings die Frage: Welchen Beruf übe ich aus, bekomme ich überhaupt einen Arbeitsplatz? Beim Weser-Ems-Projekt „Regialog“ werden junge arbeitslose Geistes- und Kulturwissenschaftler deshalb fortgebildet und spezialisiert.
Auch Claus Hock und Klaus Reichmann haben sich acht Monate lang Praxiswissen angeeignet. Im Schiffahrtsmuseum und beim BrakeVerein erhielten sie Einblicke in verschiedene Bereiche der kulturellen Arbeit und tragen ab jetzt den Titel „Fachreferent für Kulturtourismus und -marketing“. „Die beiden Männer haben viele neue Ansichten in die tägliche Arbeit reingebracht“, sagte Tina Tönjes vom BrakeVerein. Vor allem würden sie viele Tipps aus der Perspektive eines Kunden geben, da sie vorher nicht in dem Beruf gearbeitet hätten.
Hock (31 Jahre) und Reichmann (33) haben unter anderem mitgewirkt bei der Planung des „Culture Calls“. Touristen haben durch diese In-stallation die Möglichkeit, telefonisch Wissenswertes über Brake in Erfahrung zu bringen. Zudem musste für das Museum die neue Dauerausstellung im Telegraphen konzipiert werden. Er soll 2014 wiedereröffnet werden.
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„Wir bilden Experten an der Schnittstelle zwischen den Bereichen Kultur und Tourismus aus“, erklärte Lars Lichtenberg, Projektleiter von „Regialog“. Er überreichte am Montag im Schiffahrtsmuseum den Projektteilnehmern die Teilnahmezertifikate. 17 Personen aus ganz Deutschland nahmen am Projekt teil. Es ist die 15. Auflage, insgesamt absolvierten schon 274 arbeitslose Wissenschaftler die Fortbildung. Viele durch Referenten gehaltene Vorträge und noch mehr praktische Arbeit bilden die jungen Leute weiter. Im gesamten Weser-Ems-Gebiet fördern über 40 Museen und andere Kultureinrichtungen das Projekt. Insgesamt würden knapp 70 Prozent nach dem Projekt eine Arbeit finden, freute sich Lichtenberg.
Auch Hock und Reichmann haben schon ein Berufsangebot bekommen. Dies sei aber „noch nicht spruchreif“, betonten beide.
Die Teilnehmer haben mit dem in Brake wohnenden Hock ein Internet-Netzwerk für alle aktuellen sowie ehemaligen Mitglieder des Projektes, Referenten und teilnehmenden Einrichtungen erstellt, da zu den Zielen des Projekts auch die Vernetzung der verschiedenen Arbeitsstätten zählt. So soll der Informationsaustausch der Einrichtungen optimiert werden.