Nordenham Ein neues Kapitel in der Geschichte des Bürgerhauses hat am Dienstag begonnen: Die Zukunft der an dieser Stelle untergebrachten sozialen Einrichtungen wie Nordenhamer Tafel, Arbeitslosenzentrum, Fahrrad- sowie Holzwerkstatt sind auf Jahre gesichert.
Das Haus bekommt 115 000 Euro aus einer Erbschaft, teilte der Vorstand der eigens für diesen Zweck gegründeten „Bürgerhaus-Stiftung“ bei einem Pressegespräch mit.
Im sogenannten „Nordenhamer Zimmer“ des neugestalteten Obergeschosses fand die Gründungsversammlung der Stiftung statt.
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Die im August verstorbene Nordenhamer Lehrerin Sigrid Brunn ist Nachfahrin des zweiten Bürgermeisters der Stadt, Heinrich Boyken. Sie hatte in ihrem Testament die soziale Einrichtung mit einem großen Teil ihres Vermögens bedacht – zur Freude der Mitarbeiter und Gäste des Hauses.
„Ein Traum wird wahr“
„Ein Traum wird wahr“, reagierte Fred Memenga, Gründer der Nordenhamer Tafel, auf die Nachricht. Zuvor hatte der Geschäftsführer der Jade-Wirtschaftsraum-Regionalstiftung, Dr. Jens Rütters, die frohe Botschaft verkündet. „Die Unterhaltung der Einrichtungen ist künftig durch Zinsen und Mieteinnahmen gesichert“, sagte Jens Rütters, der zusammen mit Ute Spohler und Fred Memenga den Vorstand der neuen Stiftung bildet.
Wie in jeder Stiftung bleibe das Grundkapital unberührt, lediglich die daraus gewonnenen Zinsen werden zur Unterhaltung verwendet. „Der Betrag ist praktisch für alle Zeiten gesichert“, sagte Hilko Schütte, Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung. Bürgerhaus-Stiftung und Bürgerstiftung sollen voneinander getrennt bleiben.
Solche Einrichtungen seien „für die Ewigkeit“, fügte Jens Rütters hinzu. Das Bürgerhaus ist inzwischen schuldenfrei, zwei Wohnungen sind vermietet.
Ein großer Teil der Kosten falle bei der Tafel an, die in der gesamten Wesermarsch 1200 Menschen pro Woche versorge, betonte Fred Memenga. Angesichts der sechsstelligen Summe, die seinem Haus nun zuteil wird, sprach er von „einem Hauch Unsterblichkeit“, die die Spenderin damit erreiche.
Fred Memenga bezeichnete sich lakonisch als „von Beruf Bettler“, der immer neue Spender suche. Mit den Zinseinnahmen aus der Stiftung sowie der anfallenden Miete können alle Grundkosten künftig gedeckt werden. „Wir drehen weiter jeden Euro zweimal um“, sagte der Tafel-Gründer.
Ort für Versammlungen
Das gerade sanierte „Nordenhamer Zimmer“ soll künftig Vereinen, Gruppen, Firmen und Politikern als Versammlungsort dienen, betonte Fred Memenga.
An der Versammlung nahmen auch der stellvertretende Bürgermeister Ulf Riegel und Vorstandsmitglied Rudolf Müller teil.
NWZ TV zeigt einen Beitrag unter www.nwz.tv/wesermarsch