NORDENHAM Mit einem Scheck über 6000 Euro hat Werner Hofmann den Nordenhamer Hospizverein von einer großen Last befreit. Dank dieses Geldes ist der Arbeitsplatz der Koordinatorin Waltraud Tode gesichert – vermutlich auf Dauer.
Deckung zugesagt
Für den wahrscheinlichen Fall, dass das Geld nicht reicht, hat Werner Hofmann eine Deckungszusage für weitere 4000 Euro gegeben. Denn tatsächlich braucht der Hospizverein bis zum Jahresende 10 000 Euro, um seiner Koordinatorin das Gehalt bezahlen zu können. Weil Hofmann aber hofft, dass sich in nächster Zeit noch andere Spender für das Gehalt von Waltraud Tode finden, will er diesen „die Spendenlust nicht verderben“, wie er am Dienstagvormittag bei der Übergabe des Schecks an den Vorstand des Hospizvereins im Mehrgenerationenhaus sagte.
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Der gemeinnützige Hospizverein – offiziell heißt er Hospizhilfe Nordenham – ist 1998 gegründet worden. Es ist sein Ziel, Schwerstkranken, Sterbenden und Trauernden mit professionell geschulten ehrenamtlichen Begleitern beizustehen, damit sie menschenwürdig und in Frieden bis zu ihrem Tod leben können.
Weil sich die Familienstrukturen verändern, wird diese Arbeit immer stärker nachgefragt. Deshalb musste der Hospizverein 2008 im Mehrgenerationenhaus ein Koordinationsbüro einrichten, das zunächst die Erste Vorsitzende Margret Schmidt für ein Jahr ehrenamtlich besetzte. Seit September 2009 übt Waltraud Tode diese Position hauptamtlich aus.
Kasse zahlt im Nachhinein
Weil die Bundesregierung die ambulante Betreuung von Schwerstkranken und Sterbenden fördert, verpflichtete sie die Krankenkassen per Gesetz, die Hälfte des Gehalts einer 20 Stunden in der Woche beschäftigten Koordinatorin zu bezahlen. Die Krankenkassen übernehmen diese Kosten aber immer nur etwa 18 Monate im Nachhinein, so dass der Hospizverein sie verfinanzieren muss. Im ersten Jahr übernahm die Arbeitsagentur eine Hälfte des Gehalts, aber als diese Förderung auslief, ging die Kalkulation des Vereins nicht mehr auf.
Zwar konnte der Hospizverein im vergangenen Jahr rund 12 000 Euro Spenden einwerben, aber für das Gehalt der Koordinatorin fand sich kein Sponsor. Deshalb sind die Hospizhelfer Werner Hofmann außerordentlich dankbar, dass er kurzfristig in die Bresche gesprungen ist. Werner Hofmann ist ein ehemaliger Manager aus der Energiebranche und war erster Leiter des Kernkraftwerks Unterweser. Zusammen mit seiner Frau hat er die Waltraud- & Werner-Hofmann-Stiftung gegründet, die unter dem Dach der Bürgerstiftung Wesermarsch arbeitet.
Waltraud Tode bietet mittwochs von 10 bis 12 Uhr öffentliche Sprechstunden an. In der übrigen Zeit besucht sie Schwerstkranke und Sterbende, um deren Betreuung vorzubereiten. Im vergangenen Jahr waren es 27 Betroffene: 7 lebten zu Hause, 20 im Pflegeheim. Derzeit hat Waltraud Tode Urlaub.