Langwarden Der Förderverein Langwarder Groden besteht auch künftig, obwohl Dieter Brockhoff mit den Worten „für mich ist die Arbeit beendet“ sein Amt als 1. Vorsitzender niederlegte. Zu seinem Nachfolger wurde am Montagabend bei der Jahreshauptversammlung im Butjadinger Hof in Burhave der bisherige Stellvertreter Ralf Töllner gewählt.
Das Ziel des 2010 gegründeten Vereins, den Ist-Zustand im Langwarder Groden mit dem vorgelagerten Sommerdeich zu erhalten, sei verfehlt worden. Dass es unmöglich war, dieses Ziel zu erreichen, sei den Vereinsgründern allerdings von vornherein klar gewesen, räumte Dieter Brockhoff ein.
Denn: Der Planfeststellungsbeschluss, den Sommerdeich vollständig zu schleifen um eine Wiedervernässung des Außengrodens zu erwirken, war rechtskräftig. „Ein Planfeststellungsbeschluss ist in Deutschland ein Heiligtum, daran ist kaum zu rütteln“, beschrieb Dieter Brockhoff die Ausgangslage. So gesehen habe man dann doch einiges erreicht, zog er Bilanz seiner Vorstandstätigkeit. Der 4,2 Kilometer lange Vordeich wurde letztendlich „nur“ auf 915 Metern Länge abgetragen.
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Den Durchbruch, so Dieter Brockhoff in seinem Rückblick, gab es am 22. März 2012 in Hannover, als im Beisein von drei Ministern der Planfeststellungsbeschluss abgeändert worden sei – weg von der totalen Schleifung, hin zu der Schlitzung auf 915 Metern Länge. Und von den 140 Hektar Groden, die von 16 Landwirten beweidet wurden, konnten 60 Hektar für die Bewirtschaftung durch jetzt noch vier Landwirte „gerettet“ werden. Die verbliebenden 80 Hektar wurden in den Landschaftsschutz integriert.
„Wir haben an vielen Schrauben gedreht“, beschrieb Dieter Brockhoff den Einsatz des Fördervereins, dessen (Teil-)Erfolg zum Leidwesen von Ralf Töllner „schnell in Vergessenheit geraten ist“. Dem Kampf sei sicherlich auch der Natur- und Erlebnispfad zu verdanken, den das Land der Gemeinde im Zuge des Renaturierungsprojektes zugestand. „Wenn unser Groden schon ruiniert ist, dann mussten wir zumindest den Pfad unbedingt unterstützen“, resümierte Dieter Brockhoff.
Die Betreuung und Unterhaltung des Pfades wurde der Butjadingen Kur- und Touristik GmbH übertragen, für die Geschäftsführer Robert Kowitz an der Hauptversammlung teilnahm. Der Pfad sei in der Auseinandersetzung um den Langwarder Groden sicherlich „der kleinste gemeinsame Nenner“ gewesen, blickte er zurück. Jetzt sei er „ein Aushängeschild“, so Kowitz.
Ralf Töllner dankte seinem Vorgänger Dieter Brockhoff für die geleistete Arbeit. Bei den Wahlen gab es weitere Veränderungen im Vorstand. Anstelle von Töllner ist jetzt Hans Witbaard 2. Vorsitzender, zu neuen Beisitzern wurden Uta Meiners und Jan Dunkhase gewählt. Gerd Groen wurde als Beisitzer bestätigt. Zur neuen Geschäftsführerin anstelle der ausgeschiedenen Vanessa Kuck wurde Bettina Nordholz gewählt.
Ralf Töllner sieht durchaus noch Aufgaben für den Verein als Ansprechpartner für die Bevölkerung sowie für Behörden und Institutionen.
Über weitere Ergebnisse der Versammlung und notwendige Maßnahmen, die auf dem Langwarder Groden anstehen, wird die NWZ noch berichten.