Nordenham Die in der „Allianz des Nordens“ zusammengeschlossenen Politiker gehen davon aus, dass es bei Premium Aerotec zu keinen Entlassungen im Zuge des coronabedingten Personalabbaus kommt. Die SPD-Landtagsabgeordnete Karin Logemann aus Berne, die gemeinsam mit dem Friesland-Landrat Sven Ambrosy die Allianz ins Leben gerufen hat, verweist auf die bereits ergriffenen Maßnahmen. „Wir erwarten wir, dass betriebsbedingte Kündigungen mit dieser Entwicklung vom Tisch sind“, sagt sie.
In der Allianz des Nordens sind Politiker von SPD, CDU, FDP und Grünen aus den betroffenen Regionen vertreten. Sie setzen sich für den Erhalt der Arbeitsplätze bei dem Flugzeugbauunternehmen ein, das eine hundertprozentige Tochter des Airbus-Konzerns ist. Am Nordenhamer Standort der Premium Aerotec GmbH (PAG) sind rund 2800 Beschäftigte tätig. Aufgrund der Auftragseinbrüche infolge der Corona-Pandemie will die Geschäftsführung die Belegschaftsstärke deutlich verringern. Das gilt ebenso für das PAG-Werk in Varel.
„Gut und fair verhandelt“
Aus Sicht der Allianz haben die Betriebsräte den Sozialplan für Airbus und Premium Aerotec „gut und fair verhandelt“. Die Vereinbarung zum Personalabbau setze auf Freiwilligkeit und werde von den Mitarbeitern gut angenommen. Zudem habe die Politik eine Verlängerung der Kurzarbeit von 12 auf 24 Monate ermöglicht und 40 Millionen Euro an Fördermitteln für Forschung und Entwicklung bereitgestellt.
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Das Unternehmen stehe jetzt in der Verantwortung, die weiteren Verhandlungen zu einem Ergebnis zu führen, das auch die Interessen der Beschäftigten ausreichend berücksichtigt. Betriebsbedingte Kündigungen dürften kein Thema mehr sein.
Höhere Auslastung
In einer Pressemitteilung führt die Allianz darüber hinaus an, dass sich eine Verbesserung der Auftragslage abzeichne. Das gelte besonders für die Produktion der A-320-Modelle von Airbus. „Die Erhöhung der Kadenzen für die A-320-Produktion muss spürbar die Auslastung und damit die Perspektive der Standorte verbessern“, betont der Landrat des Landkreises Friesland, Sven Ambrosy.
Eine große Bedeutung hat für die Allianz des Nordens, der auch die Landesminister Olaf Lies (SPD/Umwelt) und Björn Thümler (CDU/Wissenschaft) angehören, zudem die die Absicherung der Auszubildenden und Nachwuchskräfte. „Sie sind die Basis für eine solide Unternehmensstruktur“, heißt es in der Pressemittelung.
Bei ihrem jüngsten Treffen waren sich die Allianz-Mitglieder einig, dass sie weiter eng zusammenarbeiten und gemeinsam ein starkes Zeichen für die PAG-Standorte setzen wollen. Die nächste Sitzung ist für Anfang März geplant. Dann wollen die Politiker sich aufzeigen lassen, wie es sich mit der Wirksamkeit der von Land und Bund geförderten Forschungs- und Entwicklungsprogramme verhält.
„Uns geht es immer noch darum, mit möglichst vielen Beschäftigten die Krise zu überbrücken und auch in Zukunft betriebsbedingte Kündigungen auszuschließen“, sagt PAG-Gesamtbetriebsratsvorsitzender Thomas Busch aus Varel. Für die Unterstützung aus der Politik ist er dankbar.