Nordenham Sicherlich darf nicht zuviel erwartet werden. Aber einen wichtigen Schritt hat der Umweltschutzausschuss des Stadtrates jetzt gemacht, um Nordenham ein bisschen mehr zum Erblühen zu bringen und damit etwas für Artenvielfalt zu tun.
Einstimmig hat das Gremium dafür votiert, dass einige Grünflächen der Stadt durch Ansaat oder Initialpflanzung von ein- oder mehrjährigen standortheimischen Blühpflanzen aufgewertet werden – eben nicht nur zur Verschönerung des Stadtbildes, sondern auch, um Artenvielfalt zu fördern.
Vorrang soll der Lärmschutzwall zwischen der Martin-Pauls-Straße und der Ulmenstraße haben. Diese Aufschüttung soll möglichst noch rechtzeitig vor der diesjährigen Blühperiode bepflanzt werden.
Einwilligung und Werberichtlinie
Ja, ich möchte den täglichen NWZonline-Newsletter erhalten. Meine E-Mailadresse wird ausschließlich für den Versand des Newsletters verwendet. Ich kann diese Einwilligung jederzeit widerrufen, indem ich mich vom Newsletter abmelde (Hinweise zur Abmeldung sind in jeder E-Mail enthalten). Nähere Informationen zur Verarbeitung meiner Daten finde ich in der Datenschutzerklärung, die ich zur Kenntnis genommen habe.
Der Bauausschuss folgte damit dem Antrag der Wählerinitiative Nordenham (WIN), die noch weitere Blühflächen beantragt hatte. Die WIN knüpfte damit an eine Initiative der Grünen-Stadtratsfraktion aus dem Vorjahr an. Dieser Antrag sei noch nicht ausreichend umgesetzt worden. Konkrete Flächen müssten festgelegt werden.
Die WIN ist gerne bereit, in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzverein Nordenham, der Ortsgruppe des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) sowie weiteren Vereinen und Institutionen (zum Beispiel Imkerverein) unter fachlicher Anleitung von Mitarbeitern des städtischen Bauhofes die Bepflanzungsarbeiten ausführen. Darauf weist Fraktionsvorsitzender Joachim Gorges ausdrücklich hin.
Die Wählerinitiative appelliert darüber hinaus an alle Nordenhamer Bürger, sich an diesen und ähnlichen Aktionen aktiv zu beteiligen, damit Artenvielfalt im Stadtgebiet nachhaltig gefördert wird.
Ausgleichsflächen
Nach Ansicht der WIN wird durch das neue Gewerbegebiet an der gegenüber liegenden Seite der Martin-Pauls-Straße eine massive Flächenversiegelung eintreten. Die Blühstreifen auf dem Lärmschutzwall könnten ansatzweise eine gewisse Kompensierung bringen.
Laut WIN haben Gespräche mit den Firmen, die im neuen Gewerbegebiet bauen, ergeben, dass sie sich an der Neuanpflanzung finanziell beteiligen wollen.
Weitere „Aufblüh“-Flächen im Stadtgebiet sollen am Rondell an den Gateteichen und auf freien Flächen bei den Gateteichen angelegt werden.
Laut Bürgermeister Carsten Seyfarth muss hinsichtlich des weiteren WIN-Antrags, die Flächen am Friedeburgpark betreffen, zunächst geprüft werden, welche dieser Flächen tatsächlich geeignet sind.
Der Bauhof sei skeptisch hinsichtlich Blühstreifen am Lutherplatz und im Park Gut Schützfeld – wegen der dortigen starken Schatteneinwirkungen.
Die Ausgleichsfläche in Nähe der Wohnsiedlung am Friedeburgpark komme, so der Bürgermeister, für Blühstreifen in Frage, der Randstreifen an der Blexersander Straße dagegen eher nicht – wegen der starken Einwirkungen von Spritzwasser des Autoverkehrs und von Resten von Streufahrzeugeinsätzen bei Winterdiensten.
Größerer Pflegeaufwand
Der Bürgermeister wies zudem darauf hin, dass Blühstreifen generell mit größerem Pflegeaufwand durch den Bauhof verbunden seien.
Diesen Einschränkungen des Bürgermeisters stimmte der Umweltschutzausschuss ausdrücklich zu. Es kommt also jetzt darauf an, möglichst rasch ein möglichst großes Stück Nordenham aufblühen zu lassen und damit einen Beitrag zu leisten, die Artenvielfalt in der Stadt zu fördern.
Mehr Infos unter www.nwzonline.de/insektenjahr