Norderschweiburg Klaus Rohlfs wohnt seit 22 Jahren an der Bäderstraße 82 direkt am Jadebusen. Aber die vergangenen zehn Jahre hat er schon viele schlaflose Nächte verbracht. „Die Erhöhung der Deiche und das Rammen der Spundwand direkt vor meinem Haus haben eine Menge Probleme mit sich gebracht“, sagt der 60-Jährige im Gespräch mit der NWZ.
Bei den mehrjährigen Arbeiten am Deich mit enormen Transportmengen habe der Schwerlastverkehr erhebliche Ausmaße angenommen und so zu Rissen in seinem Haus geführt. „Wegen der Bodenverhältnisse und wegen der Spundwand, die den rollenden Verkehr auf der Bäderstraße direkt gegen mein Haus reflektiert, werde ich um meine private Altersvorsorge gebracht. So wird das Haus doch unverkäuflich“, sagt der gebürtige Wittmunder und macht auf den von ihm aufgestellten Schildern dafür auch den Oldenburgischen Deichband verantwortlich.
Doch Burchard Wulff, Vorsteher des II. Oldenburgischen Deichbandes, kann das überhaupt nicht verstehen und sieht die Lage völlig anders. „Die Arbeiten am Deich, die lange vor Beginn meiner Amtsperiode ausgeführt worden sind, sind alle nach Recht und Ordnung erledigt worden. Jedes Gebäude, das davon betroffen sein könnte, wurde beweisgesichert. Das Ganze ist komplett abgearbeitet. Und auch Herr Rohlfs hat seinerzeit unterschrieben, dass alles in Ordnung ist“, sagt Burchard Wulff auf Anfrage der NWZ.
Er vertritt den Standpunkt, dass die Risse am Haus eben nichts mit den Deichbauarbeiten, sondern vielmehr mit den vergangenen zwei trockenen Sommern zusammenhängen die in dieser Region für erhebliche Probleme – nicht nur bei den Moorstraßen – gesorgt hätten.