RODENKIRCHEN Die verfahrene Situation beim Verkehrsverein Stadland war jetzt auch Thema während der Sitzung des Fremdenverkehrs- und Kulturausschusses des Gemeinderates. Der Rücktritt des kompletten Vorstands habe Irritationen und Verwunderung ausgelöst, sagte der CDU/Grünen-Sprecher Günter Busch. Daher sei kurzfristig noch die Sitzung einberufen worden, um die Hintergründe zu erfahren.
Die Schriftführerin des Verkehrsvereins und Ratsfrau Annette Klitscher (SPD) hat sich beim Registergericht erkundigt. Nach ihren Worten haben der Vorsitzende Manfred Hadeler und der 2. Vorsitzende Reiner Mertins rechtmäßig gekündigt. Die Kündung der 3. Vorsitzenden Margit Bischoff sei jedoch zu einer Unzeit geschehen. Sie dürfe den Verein nicht im Stich lassen und könnte daher zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung einladen. Auch könnte sie mit der Kassiererin zur Bank gehen, damit der Verkehrsverein Überweisungen und Auszahlungen vornehmen könnte, was bislang nicht möglich wäre (die NWZ berichtete).
Nachmittags öffnen
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Der Exvorsitzende Manfred Hadeler schilderte die Bewegründe für seinen Rücktritt am 4. Juli. Er sprach von Unstimmigkeiten bezüglich der Nachmittagsöffnung von Mai bis September, der Rufumleitung nach Seefeld zu Familie Bischoff und der Reinigung des Büros in der Alten Hengsthalle. Diese Punkte seien stets verschoben worden. Zuletzt sei darüber kontrovers während der Vorstandssitzung am 2. Juli gesprochen worden. Weil man auf keinen grünen Zweig gekommen sei, habe er die Konsequenzen gezogen.
Für Reiner Mertins war der Rücktritt nur folgerichtig. Erst seit kurzer Zeit im Amt, fehlte ihm die Erfahrung. Er habe keine Perspektive gesehen und fühle sich auch nicht in der Lage, ohne Manfred Hadeler weiterzumachen, der ihn für das Amt vorgeschlagen hatte. Er sei aber bereit, weiter mitzuhelfen, sagte er.
Annette Klitscher sagte, dass ihrer Meinung nach während der Vorstandssitzung lebhaft diskutiert worden sei mit tollen Ideen und Vorschlägen. Sie bedauere den Rücktritt. Zu Manfred Hadeler: „Das siehst du zu eng.“
Nicht so schlittern lassen
Dass die Gemeinde dem Verkehrsverein die Bürokraft finanzieren und Räumlichkeiten zur Verfügung stellen würde, machte Günter Busch deutlich. „Wir können das nicht so schlittern lassen“, sagte er. Man werde versuchen, nach der Kündigung von Ute Nordhausen eine neue Kraft zu finden. Ziel müsse es sein, das Büro und die Tourismusarbeit weiter zu betreiben. Auch die Nordwestdeutsche Spinnmeisterschaft am 11. August (die NWZ berichtete) sollte stattfinden. Der Aufwand müsste zu schaffen sein. Die Sache stehe im Vordergrund, alle Beteiligten sollten über ihren Schatten springen und mithelfen. Ob der Verein weiter existiere, hänge von den Mitgliedern ab.
Helge Thoelen (Bündnis 90/Die Grünen) ist nach eigenem Bekunden immer noch ratlos. „Ganz verstanden habe ich die Gründe immer noch nicht“, sagte er. Er macht für die Differenzen im Vorstand ein Kommunikationsproblem aus. Margit Bischoff sollte jetzt schnell zu einer Mitgliederversammlung einladen, um einen neuen Vorstand zu bekommen.
Nach den Worten des SPD/WPS-Sprechers Siegmar Wollgam habe er bei der Versammlung am Dienstag (die NWZ berichtete) kein Aufeinanderzugehen der Akteure erkennen können. Die Arbeit des Verkehrsvereins müsste neu koordiniert und die Aufgaben neu strukturiert werden. Er appellierte an die ehemaligen Verantwortlichen, sich zu engagieren.