Berne /Lemwerder Die Arbeiten zur Erhöhung des Deiches von der Bundesstraße 74 in Weserdeich bis Ohrt sind in vollem Gange. Aber bis der rund 4,5 Kilometer lange Deichabschnitt um bis zu 80 Zentimeter erhöht sein wird, werden noch bis zu drei Jahre vergehen. Das sagte Cord Hartjen, Vorsteher des I. Oldenburgischen Deichbandes, bei einem Besuch des CDU-Landtagsabgeordneten Björn Thümler auf dem Bauhof des Deichbandes in Berne.
An diesem Informationsaustausch nahmen auch mehrere CDU-Kandidaten teil, die sich in Berne und Lemwerder zur Wahl für den jeweiligen Gemeinderat stellen, außerdem der Vorsteher des II. Oldenburgischen Deichbands, Burchard Wulff.
Die Küstenschutzmaßnahme zwischen B 74 und Ohrt ist zunächst die letzte große Deicherhöhung auf Berner Gebiet, erklärte Cord Hartjen. Rund acht Millionen Euro kostet die Maßnahme. Ein Radweg sei am fertiggestellten Deich nicht geplant, sagte er auf entsprechende Nachfrage. Die Gemeinde habe sich dagegen ausgesprochen, weil es sich bei der Straße um eine Sackgasse handeln würde.
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„Für Radfahrer ist das keine Sackgasse“, widersprach die stellvertretende Berner Bürgermeisterin Elke Belsemeyer. Ob es möglich sei, wie andernorts den Radweg auch außendeichs entlangzuführen, fragte sie. Machbar sei das im Grundsatz schon, sagte Cord Hartjen. Aber das sei schwierig, weil es sich außendeichs um ein geschütztes Gebiet handeln würde.
Diskutiert wurde auch, ob die Brücke über das Huntesperrwerk öfter geschlossen werden könnte. Dann sei der (weiterführende) Radweg noch attraktiver, hieß es. Aber auch für diese Idee sah der Deichbandvorsteher kaum eine Chance auf Realisierung.
Cord Hartjen erläuterte dann noch weitere, kleinere Arbeiten. Dazu gehören beispielsweise die geplante Deicherhöhung in Bardenfleth auf einer Länge von knapp einem Kilometer, die Erneuerung des Scharts in Motzen, die noch einmal zurückgestellt worden ist, Deichbegradigungsarbeiten in Buttelerhörne sowie die Arbeiten im Bereich Ochtumschart. Hier soll der Deich auf der Innenseite flacher werden, damit er sicherer ist und leichter zu pflegen (die NWZ berichtete).
Zur Forderung von Anwohnern der Außendeichsiedlung in Lemwerder, bei der Spundwanderhöhung Glas statt Beton zu verwenden, sagte Cord Hartjen, dass die Betonbauweise „Standard“ sei. Angesichts zahlreicher weiterer Küstenschutzmaßnahmen im Land sei „kein Geld für Luxus“ vorhanden, meinte er. Aber wenn die Betroffenen oder ein Sponsor die Mehrkosten übernehmen würden, dann könne dem Wunsch entsprochen werden.
Schließlich erläuterte Burchard Wulff aktuelle Deichbaumaßnahmen im Zuständigkeitsbereich des II. Oldenburgischen Deichbandes. Außerdem nahm er kurz Stellung zum Generalplan Wesermarsch, der die Zu- und Entwässerung neu regeln soll.