BRAKE „Bisher mussten unsere Streufahrzeuge erst fünfmal ausrücken. Das ist kein Vergleich zum vorigen Winter, da waren wir zu diesem Zeitpunkt schon 40-mal im Einsatz“, teilt Jürgen Oltmanns, Leiter der Straßenmeisterei Brake, auf Anfrage der NWZ mit.
Nach den zwei harten Wintern 2009 und 2010, in denen das Streusalz knapp wurde, wollte die Stadt in diesem Jahr gut vorbereitet sein. Doch nun liegt das Salz in den Lagerhallen. Ein sehr herbstlicher Winter herrscht zurzeit im Norden und bringt Sturm und Regen statt Frost und Schneefall mit sich. „Diese Jahreszeit kann man sehr schlecht kalkulieren“, stellt Oltmanns fest. „Wir haben aber ohnehin bis zum 1. April Winterdienstpläne. Bis dahin kann es auch noch zu einem Wetterumschwung kommen.“
Sorgen, dass das nicht verwendete Salz seine Haltbarkeit verlieren könnte, hat Oltmanns nicht. „Es kann über mehrere Jahre gelagert werden, bevor es verklebt. Bis dahin haben wir es sicherlich aufgebraucht.“ Bedingt durch den milden Winter sei es der Straßenmeisterei momentan möglich, Arbeiten in anderen Bereichen wie der Gehölzpflege vorzunehmen. Des Weiteren habe der milde Winter auch Vorteile für die finanzielle Situation der Straßenmeisterei. „Für den Winterdienst setzen wir unter anderem Lohnunternehmen ein. Wenn diese Ausgaben wegfallen, steht uns mehr Budget für den Sommer zur Verfügung“, erklärt Jürgen Oltmanns.
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Auch der städtische Bauhof in Brake profitiert von den Temperaturen über dem Gefrierpunkt. „Ohne Bodenfrost sind Arbeiten im Tiefbau problemlos möglich. Außerdem können wir uns der Gehwegsanierung widmen“, schildert Uwe Janssen, stellvertretender Leiter des Bauhofes. „Zudem wird die Grünpflege weiter betrieben.“
Das ist notwendig, da sich die ungewöhnlich hohen Temperaturen auf die Natur auswirken. „Die ersten Sträucher und Frühlingsblüher, wie Winterlinge und Schneeglöckchen, sprießen schon aus dem Boden“, beobachtet Wilma Wieting vom gleichnamigen Blumenhaus. „Allerdings ziehen sich diese Pflanzen bei einem Kälteschub wieder zurück, überstehen eine eventuell künftig auftretende Kältephase aber unbeschadet.“
Denn die Wintermonate sind noch nicht vorbei. Jürgen Oltmanns betont, dass die Straßenmeisterei bestens auf einen plötzlichen Wintereinbruch vorbereitet sei. „Es liegen noch 700 Tonnen Salz im Lager. Zudem hat das Land Niedersachsen ungefähr 50 000 Tonnen als Reserve dazugekauft. Wir hoffen, dass sich dadurch Lieferengpässe vermeiden lassen.“
Die Streufahrzeuge können also, wenn der Winter doch noch kommt, durchaus einige Male ausrücken.