Weserdeich Viele Fragen haben sich im Zuge der Deicherhöhung zwischen Weserdeich und Ohrt in der Gemeinde Berne aufgetan. Der Deichband lud darum zusammen mit dem NLWKN zu einem Informationsabend ein.
NLWKN-Aufgabenbereichsleiterin Petra Henken erläuterte zunächst anhand von Karten und Plänen das Bauvorhaben, bevor die mehr als 30 Anwohner, die der Einladung folgten, die Gelegenheit zu Fragen nutzten.
Mit einem Pudding, den man an der einen Seite herunterdrückt und der dann an der anderen Seite hochquillt, verglich ein Anwohner den moorigen Untergrund. Schon bei der Deicherhöhung 1980 habe das höhere Gewicht des Deichs zu einer Schieflage geführt, wie er an seinen von allein aufgehenden Türen feststellte. Zum Glück habe sich der Boden mit der Zeit wieder gesetzt, so seine Feststellung. Nun öffnen sich seine Türen erneut zu einer Seite.
Einwilligung und Werberichtlinie
Ja, ich möchte den täglichen NWZonline-Newsletter erhalten. Meine E-Mailadresse wird ausschließlich für den Versand des Newsletters verwendet. Ich kann diese Einwilligung jederzeit widerrufen, indem ich mich vom Newsletter abmelde (Hinweise zur Abmeldung sind in jeder E-Mail enthalten). Nähere Informationen zur Verarbeitung meiner Daten finde ich in der Datenschutzerklärung, die ich zur Kenntnis genommen habe.
Gerne nahmen Petra Henken und ihr Kollege Kai Wienken vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft-, Küsten- und Naturschutz die Anregung an, zwei Jahre lang einmal monatlich bei den anliegenden Gebäuden Höhenbolzenvermessungen durchzuführen – eine Methode, mit der nachgewiesen werden kann, ob die Gebäude ein- oder zweiseitig oder mit allen vier Ecken absacken.
Die Sorge, dass der Deich ohne schützende Grasnarbe nach drei Tagen Hochwasser aufweichen könnte, versuchte Wienken den Anwohnern durch seine Erklärungen zu nehmen. Schließlich sei der Deich an dieser Stelle nicht dem Wellenschlag der Nordsee ausgesetzt. 2013 habe es die bisher höchste gemessene Flut gegeben. Schon jetzt ist der Deich wehrhafter als damals, denn nicht die Grasnarbe, sondern die verdichtete Kleimasse sei das Wichtigste. Sorge, dass der Deich nach der leichten Verschiebung, die künftig für eine leichtere Bewirtschaftung sorgt, schwimmt oder gar bricht, müsse niemand haben.
Die veränderten Strömungsverhältnisse durch die Kleientnahmelöcher an der Westergate erhöhen nicht den Druck auf den Deich, betonte Wienken. Schließlich gab es dort auch vorher keine wellenbrechende Funktion, versuchte der NLWKN-Geschäftsbereichsleiter die Bedenken auszuräumen.
Gerne wurde der Hinweis aufgenommen, beim Bau der Y-Drift, die nach der Vollendung der Deicherhöhung gebaut werden soll, auf die passende Drainage zu achten, damit Starkregen künftig nicht mehr die Häuser flutet. Für den Wunsch nach einem Rad- und Fußweg entlang dieses Abschnitts des Weserradwegs ist der NLWKN jedoch nicht zuständig. Das sei Gemeindesache, hieß es.
Im April 2018 wird die Deicherhöhung fortgesetzt. Der Gastgeber des Abends und Vorsteher des 1. Deichbands, Cord Hartjen, versprach im Frühjahr bei Bedarf eine weitere Infoveranstaltung