Nordenham Carl van Dyken hat es nicht einen Augenblick bereut, dass er sich vor fünf Jahren in die Vollversammlung der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer (IHK) wählen ließ. Der Geschäftsführer der Nordenhamer Zinkhütte hält große Stücke auf das „Parlament der Wirtschaft“, das als Interessenvertretung für die Unternehmen aus der Region unverzichtbar sei. „Die IHK-Vollversammlung wird in Hannover und Berlin gehört“, sagt Carl van Dyken. Daher rührt er eifrig die Werbetrommel für die jetzt anstehenden Neuwahlen und hofft, dass möglichst viele Betriebe ihr Stimmrecht wahrnehmen. „Eine hohe Wahlbeteiligung stärkt die Bedeutung“, sagt Carl van Dyken. Er selbst tritt aus Altersgründen allerdings nicht wieder als Kandidat an.
Bei einem Pressegespräch am Donnerstag in der Zinkhütte haben auch die IHK-Geschäftsführer Theo Hünnekens (Recht) und Björn Schaeper (Wirtschaftspolitik) den besonderen Stellenwert der Vollversammlung hervorgehoben und zur Teilnahme an der Wahl aufgerufen. Mit ihrem Stimmrecht hätten die Unternehmen die Möglichkeit, die wirtschaftliche Zukunft mitzugestalten.
Von Autobahn bis Erbe
Die Bandbreite der Themen, mit denen sich die Vollversammlung befasst, reicht laut Theo Hünnekens von Ausbildung und Infrastruktur bis zur Erbschaftssteuerreform und zum Erneuerbare-Energien-Gesetz.
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Rund 66 000 IHK-Mitgliedsunternehmen aus dem Oldenburger Land – davon 4900 aus der Wesermarsch – können vom 21. September bis zum 9. Oktober ihre ehrenamtlichen Vertreter für die Vollversammlung wählen. Die Abstimmung erfolgt per Briefwahl. Die Unterlagen werden in der nächsten Woche verschickt und müssen bis Freitag, 9. Oktober, um 14 Uhr zurück bei der IHK in Oldenburg sein. Mitte Oktober will die IHK das Ergebnis der Auszählung bekanntgeben. Zur konstituierenden Sitzung kommt das Gremium am 1. Dezember zusammen.
Das „Parlament der Wirtschaft“ besteht aus 71 Sitzen. Um die Mandate bewerben sich 224 Kandidaten, darunter 37 Frauen, aus Betrieben aller Größenordnungen. Dass diesmal deutlich mehr Bewerber als bei der vorigen Wahl (136) antreten, macht Theo Hünnekens „froh und stolz“. Den Zuwachs erklärt er unter anderem mit dem Abbau bürokratischer Hemmnisse bei der Zulassung der Bewerber, die nun keine Unterstützungsunterschriften mehr sammeln müssen.
Neun Wahlgruppen
Um die wirtschaftlichen Kräfteverhältnisse in der Vollversammlung zu berücksichtigen, sind die Kandidaten in neun branchenbezogene Wahlgruppen aufgeteilt. Dazu zählen die Sparten Produzierendes Gewerbe (21 Sitze), Energie (4), Großhandel (6), Einzelhandel (10), Kreditinstitute/Versicherungen (4), Verkehr und Schifffahrt (4), Tourismus und Gastgewerbe (3), Vermittler (3) und Sonstige Dienstleistungen (16).
Die Wahlbeteiligung hatte vor fünf Jahren bei 12,4 Prozent gelegen. „Wir wünschen uns, dass es diesmal mehr werden“, sagt Björn Schaeper.