Wiefelstede - Karneval im Ammerland? Geht doch! Den Beweis dafür trat am Samstagabend der Karnevalsverein „Lachende Bütt“ in Wiefelstede mit seinem humoristisch- tänzerischen „Büttenabend“ als frühem Höhepunkt der karnevalistischen Session an. In der prall gefüllten Mensa der Oberschule hielten Frohsinn und Lebenslust Einzug ins Ammerland.
Wiefelstedes Pastor Tim Unger und der CDU-Landtagsabgeordnete Jens Nacke traten als Redner in die Bütt, um mit launigen, scharfzüngigen und witzigen Reden das Publikum bestens zu unterhalten.
Unter den fetzigen Klängen des Wiefelsteder Spielmannszuges „brass & more“ begann die Veranstaltung mit dem großen Aufmarsch des Karnevalsvereins, der sechs Gastvereine und der stellvertretenden Bürgermeisterin Katharina Dierks. Den Feiernden bot sich auf der Bühne ein imposantes, farbenprächtiges Bild. Allein der GGV Ganderkesee war in „Reisebusstärke“ mit 40 Personen im vollen Ornat angereist. „Lachende Bütt“-Vorsitzender und Sitzungspräsident Tim Lenger begrüßte die Gäste und verwies darauf, dass die 20 Jahre des Bestehens des Vereins zwar einen Geburtstag darstellten: ein Jubiläum jedoch, verbunden mit der magischen „11“ im Karneval, werde erst in zwei Jahren mit dem 22. Geburtstag gefeiert.
Das Prinzenpaar Maren I. und Björn I. sowie das Kinderprinzenpaar Emely I. und Ben I. nahmen die Huldigungen würdevoll entgegen. Fast schon wieder humoristisch die lakonische Eröffnungsrede von Björn I.: „Moin. Viel Spaß!“
Das war der Startschuss für ein Feuerwerk karnevalistischer Ereignisse, das zu Beginn von den verschiedenen Tanzgarden des Vereins geprägt wurde. Minigarde, Tanzmäuse und Jugendgarde wechselten sich in schneller Folge auf der Bühne ab. Es entstand der Eindruck, dass fast alle Wiefelsteder Mädchen im Karnevalsverein organisiert sind und mit großem Enthusiasmus bei der Sache waren.
Getoppt wurden sie vom großen Tanzduo Celine Schnell (19) und Christin von Seggern (20), die nach einem semi-professionellen Auftritt viel Applaus erhielten. Celine wurde anschließend für zehnjährige und Christin sogar für fünfzehnjährige Mitgliedschaft im Verein geehrt.
Erstmalig stand auch der Auftritt eines Tanzmariechens auf dem Programm des Büttenabends: Janike Lenger (7), Tochter des Präsidenten, traute sich nach vier Jahren Gardetanz das Solo zu und meisterte die mit Christin und Celine einstudierte Choreografie perfekt.
Schon stand die Bütt auf der Bühne und Pastor Tim Unger, im Ornat von Cäsar, ergriff das Mikrofon. In einer sehr mutigen Rede lehnte er sich an die Vorbilder des deftigen und frechen Kölner Karnevals an. Pointenreich trug er vor und hatte die Lacher meistens auf seiner Seite.
Ihm folgte später Landtagsabgeordneter Jens Nacke im Kostüm eines „Wiefelsteder Piraten“, der sich in einem politisch-historischen Vortrag den Missständen in der Verwaltung und dem Verhältnis zu den umliegenden Gemeinden äußerte. Bezogen auf den NWZ-Redakteur Claus Stölting vermutet Nacke, dass es sich bei ihm um einen Nachfahren der Piraten handele, der ab und zu noch Seemannsgarn in der NWZ spinnen würde. Damit hatte Nacke die Lacher auf seiner Seite. Nach einem vierstündigen Programm konnte DJ Mark endlich übernehmen, damit die Party-Freunde noch bis in die frühen Morgenstunden das Tanzbein schwingen konnten.