Wildeshausen Ein bestimmtes Erlebnis sei der Auslöser gewesen – der Auslöser dafür, dass die Tierschutzgruppe Wildeshausen Straßenmeistereien und Bauhöfen im Landkreis Oldenburg mit Chiplesegeräten ausstattet. Diese Geräte ermöglichen es, gechippte Katzen und Hunde zu identifizieren. Am Freitag ist es auf dem Bauhof in Wildeshausen zur offiziellen Übergabe gekommen.
Kater vermisst
Wozu die Anschaffung der Geräte? Tierschutzgruppen-Mitglied Anne Grafe-Weibrecht erklärte es anhand eines persönlichen Erlebnisses: Als sie aus dem Urlaub zurückgekehrt ist, hat sie schnell festgestellt, dass ihr Kater „Socke“ fehlt. „Ich habe überall nach ihm gesucht.“ Sie rief beim Wildeshauser Bauhof an, hakte nach, ob die Mitarbeiter einen Kater gefunden hätten. Ja, ein Kollege habe eine tote Katze aufgefunden, hieß es. Die Bauhof-Mitarbeiter begraben tot aufgefundene Katzen vor Ort.
Ob es sich wirklich um „Socke“ handelte, war zunächst nicht klar. Grafe-Weibrecht nutzte die Internetplattform Facebook, um Hinweise über das Verschwinden ihres Katers zu erhalten. Ein Facebook-Nutzer meldete sich zu Wort, beschrieb, wo kürzlich ein toter Kater gefunden und vergraben worden sei.
„Nägel mit Köpfen“
Grafe-Weibrecht suchte den genannten Ort auf und ließ den Kater ausgraben. Allerdings: Ob es sich dabei um „Socke“ handelte, war nicht mehr zu erkennen. Da aber das Tier gechippt war, konnte mithilfe eines Chiplesegeräts herausgefunden werden, dass es sich um Grafe-Weibrechts Kater handelte.
Dann ging alles recht schnell. Drei Wochen ist das Erlebnis her. „Wir haben gesagt, dass wir Nägel mit Köpfen machen“, sagte Tierschutzgruppen-Mitglied Edith Kaminski. Die Bauhöfe Wildeshausen, Dötlingen, Großenkneten und Hatten sowie die Straßenmeistereien Wildeshausen, Delmenhorst und Oldenburg bekamen von dem Verein je ein Gerät zur Verfügung gestellt. Dietmar Wilkens (Bauhof Dötlingen), Reinhold Pundsack (Straßen- und Autobahnmeisterei Wildeshausen) sowie Jörg Kramer (Bauhof Wildeshausen) nahmen sie entgegen.
Liegt ein totes Tier am Straßenrand, lässt sich ein Mitarbeiter die Registriernummer des Tieres mithilfe des Gerätes anzeigen – vorausgesetzt, es ist gechippt. „Bei Hunden ist es Pflicht“, weiß Grafe-Weibrecht. Bei Katzen allerdings nicht. „Deshalb möchte die Tierschutzgruppe Besitzer ermutigen, ihre Katzen chippen zu lassen“, ergänzte Kaminski. „Es sind keine riesen Kosten und es ist eine Erleichterung.“
Eine Erleichterung sei auch die Registrierung der toten Tiere. Die Nummer, die das Chiplesegerät anzeigt, geben Bauhof und Straßenmeisterei an die Tierschutzgruppe weiter. Diese kann wiederum schnell herausfinden, um welches Tier es sich handelt – und den Besitzern, die ihren Hund oder ihre Katze vermissen, Gewissheit verschaffen. „Viele Leute schaffen sich kein neues Tier an, weil sie noch Hoffnung haben. So können sie endlich damit abschließen“, so Grafe-Weibrecht. Die Tierschutzgruppe Wildeshausen erbittet weiterhin Tierfutter-Spenden. Vor allem würde derzeit Hundefutter benötigt.