Das Projekt der Stadtjugendpflege, Polizei und VHS geht als präventives Angebot für Kinder und Jugendliche auf Tour. Verkehrssicherheit steht im Vordergrund.

Von Stephan Giesers

Wilhelmshaven Wer sein Fahrrad liebt, der schiebt – gezwungenermaßen, wenn man über eine Glasscherbe gefahren ist. Loch im Schlauch. Plattfuß. Wenn man den Fahrradschlauch nicht selbst flicken kann, ist das besonders ärgerlich.

Mit Hilfe der mobilen Fahrradwerkstatt der Stadtjugendpflege sollen Kinder und Jugendliche lernen, ihre Räder selbst wieder in Schuss zu bringen und kleine Mängel zu beheben. Das Motto lautet Hilfe zur Selbsthilfe. „Es geht uns vor allem um Prävention“, betont Stadtjugendpfleger Waldemar Strauch, der die Fahrradwerkstatt mit der Volkshochschule (VHS) und dem Präventionsteam der Polizeiinspektion Wilhelmshaven-Friesland-Wittmund auf die Beine gestellt hat.

Untergebracht ist sie in einem Bauwagen, der von Bernhard Ballin, Werkstattleiter der VHS, und seinem Team komplett umgebaut wurde. Der Verein Ruscherei hat technische Hilfe geleistet.


Hilfe bekommen die Kinder und Jugendlichen vom Fahrradmechaniker Arno Weide, der an der Qualifizierungsmaßnahme „Projekt 55plus“ der VHS teilnimmt. „Die Kinder sollen selbst Verantwortung übernehmen – auch für ihre Fahrräder.“ Nach der Reparatur können sie die Räder von der Polizei codieren lassen. Ab nächster Woche wird der Bauwagen auf Schulhöfen Station machen und gemeinsam mit dem Spielewagen der Stadtjugendpflege durch die Stadt touren.

Auf lange Sicht ist gemeinsame Präventionsarbeit mit der Polizei geplant. Dabei geht es um Verkehrssicherheit, denn Löcher im Fahrradschläuchen seien das kleinste Problem, erklärt Dominik Tjaden, neuer Verkehrssicherheitsberater und Präventionsbeauftragter der Polizei. Bautenzüge lose, Bremsbacken abgenutzt, Licht demoliert – dann werde es richtig gefährlich.

„Die Mängel fallen oft erst bei der Fahrradprüfung an der Schule auf“, erklärt Tjaden. „Viele Kinder im Grundschulalter wissen nicht einmal, wie sie den Dynamo am Fahrrad betätigen müssen.“ Eine Konkurrenz für Fahrradwerkstätten sei die mobile Werkstatt nicht, so Strauch: „Wir geben den Kindern das Know-how an die Hand. Ersatzteile müssen sie selbst beschaffen.“ Die erste Station des Bauwagens ist die Hafenschule.