Wilhelmshaven/Friesland - Martin Steinbrecher, Präsident des Allgemeinen Wirtschaftsverbands Wilhelmshaven-Friesland, redete beim „Runden Tisch der Wirtschaft“ Klartext. Die Ergebnisse des Gutachtens einer verstärkten Kooperation von Wilhelmshaven und Friesland sollten rein sachlich geprüft werden. „Ich rate allen, nicht in Angst zu verfallen“, so Steinbrecher, der den von ihm geprägten Begriff eines Großkreises aber vermied.

Auch die Wesermarsch sollte jedoch mit einbezogen werden, sagte er. Es müsse ganz genau geprüft werden, wo bei einer verstärkten Kooperation oder gar einer Fusion die Synergieeffekte lägen und wo es aus wirtschaftlichen Gründen sinnvoll wäre, zu kooperieren.

Laut Steinbrecher ist klar, „dass ein bis zwei Kranke zusammen noch keinen Gesunden ergeben“. Aber: „Bitte öffnet Euch, es geht um die Region um den Jadebusen“, rief er den knapp 50 Vertretern der wirtschaftsfördernden Organisationen im Jade-Wirtschaftsraum im Restaurant „Le Patron am Meer“ zu. Gast war auch der neue SPD-Landtagsabgeordnete Holger Ansmann.

Die Kooperation des Unternehmerverbands mit der JadeBay GmbH sei erfolgreich. Eine Absage erteilte Steinbrecher der Bitte der vier Gesellschaftsvertreter (Stadt Wilhelmshaven sowie die Landkreise Friesland, Wittmund und Wesermarsch), sich wirtschaftlich zu engagieren. „Dafür gibt es bei uns keinen Spielraum. Wir arbeiten aber gerne mit – wollen aber an Bord sein und nicht im Schlepptau der Politiker.“

Der AWV-Präsident erinnerte an den Pakt für beruf­liche Bildung, den die Unternehmen zusammen mit der Industrie, dem Handel und Handwerk sowie den Kommunen angeschoben haben. Durch diese Vereinbarung, die bei der Jahreshauptversammlung des AWV im Juni unterzeichnet werden soll, geht es darum, sollen die Berufsschulen in ihrem Angebot noch enger zusammenarbeiten. Das sei gerade wegen der immer stärkenden Spezialisierung der Berufsbilder sehr wichtig.