Wilhelmshaven Die Geburtstagsfeier vom Familienoberhaupt, dem Unternehmer Erich (Arnold Preuß), sorgt im „Theater am Meer“ in Wilhelmshaven nach Corona bedingter Verschiebung der Komödie, die ursprünglich für den 7. November 2020 vorgesehen war, für Chaos in einer eigentlich heilen Familienwelt.
Die Premiere von Noog is nich noog steht am kommenden Samstag, unter den 2G-Bestimmungen an. Es soll eine gemütliche nette Feier werden, bei der Erich in seiner direkten Art so manches Mal bei den Zuschauern den Atem stocken lässt und sie dann doch vor Begeisterung zu spontanem Applaus auffordert. In der Komödie von Frank Walsh in der niederdeutschen Übersetzung von Gerd Meier hat der gnaddelige Erich über den Familienbesuch so seine eigene Meinung.
Daröber knurrt un brummt er
Daröber knurrt un brummt er över den Besöök: „Düsse Moorslickers mutt ik doch al den helen Dag in‘t Büro uthollen un nu kaamt de ok noch mit ehre Froons“, stellt er wenig begeistert seiner Frau Helga (Ute Menssen), die gerade den Tisch deckt, klar. Erich findet in der Post Werbung für eine Biotonne, die im Verlauf der Aufführung noch eine wichtige Rolles spielt. Seine Frau Helga steckt mitten in den Vorbereitungen für diese Geburtstagsfeier, für die immer weitere Absagen von den geladenen Gäste kommen, was Erich noch gneesiger werden lässt. Mit Helgas Schwester Eva (Dagmar Wehrmann) und ihr Mann Hagen (Harald Schmidt) bleibt nur ein Paar übrig, was einen harmonischen Abend versprechen würde, wenn da der gnödderiche Jubilar nicht wäre, der seinen Gästen Wein einschenkt, gleichzeitig aber auch immer wieder verbal vor das Schienenbein tritt. Erich entpuppt sich als also egoistischer Widerling, dessen beruflicher Erfolg deutlich in Frage steht.
Was ist los mit Erich?
Helga versucht verzweifelt, die Bruchstücke der verschiedenen Beziehungen zu kitten und schlickert dabei ihren Frust in sich hinein. Was ist los mit Erich? Hat er ein Geheimnis aus seiner Kindheit?
Nach ersten Handgreiflichkeiten zwischen Erich und seinem Schwager Hagen (Harald Schmidt), taucht überraschend Hetti auf. Hetti (Edith Schlette) heißt eigentlich Hertha und ist Evas und Helgas Mutter. Sie hat soeben zum fünften Mal geheiratet und befindet sich auf dem Weg nach Bali. Sie sorgt mit ihrer Naivität und ihrem egozentrischen Eingreifen dafür, dass die Geburtstagsfeier noch weiter eskaliert.
Einmal mehr muss man den Akteuren im Theater am Meer ein Kompliment machen! Dem Zuschauer wird hochklassige Schauspielkunst geboten! Nach der Premiere ist die nächste Aufführung am Sonntag, 23. Januar, um 15:30 Uhr im Theater am Meer, Kieler Straße 63.