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Freizeit An die Werkbänke, fertig, los

Bahnhofsviertel - Sägen, schrauben, schleifen – In der Holzwerkstatt des Vereins „Fliegende Späne“ an der Klävemannstraße dürfen Frauen jedes Alters seit fast zehn Jahren tischlern und klönen. Über 1000 Werkstücke sind in den Räumlichkeiten bereits entstanden.

Arbeiten mit Holz

„Mal sind es alte Möbel, die aufpoliert werden sollen, ein anderes Mal entwerfen die Frauen etwas ganz Eigenes“, sagt Gudrun Böttger, eines der Vereins-Gründungsmitglieder. Zwei Tischlerinnen, die wie alle 25 Mitgliedsfrauen ehrenamtlich arbeiten, geben bei Bedarf fachkundige Hilfe. Häufig gestellte Fragen betreffen das Material, denn nicht jede Holzart eignet sich für jedes Möbelstück.

Auch beim Bedienen der Werkzeuge geben die Tischlerinnen Hilfestellung und passen auf, dass nichts passiert. „Die Frauen wachsen mit ihren Aufgaben. Es ist etwas Besonderes für sie, ein Möbelstück entstehen zu sehen. Das nächste Mal trauen sie sich schon an größere Projekte“, erklärt Etsuna Tollning, seit Beginn Vereinsmitglied. Nach dem Bau von Betten, Regalen und Schränken hat sich die 57-Jährige an den Bau einer Gitarre gewagt. „Dafür habe ich drei Monate gebraucht, der Klang könnte zwar besser sein, aber für ein Erstlingswerk bin ich zufrieden“, sagt sie. Auch Harfen und Xylofone sind schon in der Werkstatt entstanden.

Früher im Container

„Angefangen haben wir damals mit sieben Mitgliedern“, erinnert sich Gudrun Böttger. Inzwischen sind es 25. Bevor die Werkstatt an die Klävemannstraße umzog, arbeiteten die Frauen auf knapp 120 Quadratmetern in zusammengeschweißten Containern an der Ankerstraße. Einen angrenzenden Maschinenraum mit einer kleinen Werkstatt haben die Frauen vom Vorbesitzer übernommen. „Dort hatten wir erstmal gar keinen Strom und kein fließendes Wasser. Letzteres haben wir uns immer von der Baustelle nebenan holen dürfen. Weil es im Sommer so heiß wurde, haben wir irgendwann Tomaten angebaut, die uns schnell über den Kopf gewachsen sind“, erinnert sich Gudrun Böttger.

Um sich finanzieren zu können, erledigen die Frauen viele Arbeiten selbst, fertigen Möbelstücke für Kitas oder Kinderkrippen und vermieten die Werkstatt für Kurse. „Einen Flechtkurs und einen Kurs zum Bau von Messern gab es hier schon. Die Griffe haben wir aus Holz hergestellt“, erklärt Böttger. Wer Lust hat, kann jeden Donnerstag von 10 bis 16 Uhr in der Werkstatt an der Klävemannstraße 11 vorbeikommen. Pro Stunde kostet die Raumnutzung 1,50 Euro.

Sabrina Wendt
Sabrina Wendt Newsdesk
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