Leuchtenburg - Die Konstruktion ist ungewöhnlich und hat schon viele Blicke auf sich gezogen: Komplett aus Holz entsteht zurzeit im Leuchtenburger Gewerbegebiet „Bürgermeister-Brötje-Straße“ unter dem Namen „Auf dem Torhof“ eine Gewerbehalle, in der sich jüngere oder kleinere Unternehmen ansiedeln können. Das Besondere: Das Innere der Halle und der Büroräume in der ersten Etage ist variabel und je nach Platzbedarf der künftigen Mieter aufteilbar.

„Wir möchten damit einen Beitrag zur Unternehmens- und Gründungskultur in der Gemeinde Rastede leisten“, sagt Siegfried Chmielewski, Leiter der Raiffeisenbank Rastede, am Mittwoch bei einem Ortstermin. Die Bank ist Bauherr der Immobilie, was auf den ersten Blick ebenfalls ungewöhnlich wirkt. „Die teilweise Anlage freier Mittel in Immobilien ist eine Antwort auf die ausgeprägte Niedrigzinsphase“, erklärt der Bankleiter. 1,5 Millionen Euro investiert die Bank in den Bau.

Potenzielle Mieter für das Gebäude, das Ende Juli fertiggestellt sein soll, gebe es bereits, berichtet Chmielewski. Namen möchte er jedoch derzeit noch keine nennen. Möglich sei zum Beispiel die Ansiedlung von Unternehmen aus der Technologie-, Dienstleistungs- oder Handelsbranche. Rainer Möhlenkamp, der die Raiffeisenbank Rastede zusammen mit Chmielewski leitet, ergänzt: „Die Unternehmen müssen zueinander passen.“ Für Teilflächen des Gebäudes werde noch nach geeigneten Mietern gesucht.

Die kleinste mögliche Einheit umfasst 110 Quadratmeter Hallenfläche und 75 Quadratmeter Büro- und Sozialräume, die größte 450 Quadratmeter Hallen- und 340 Quadratmeter Bürofläche. Oberbauleiter Phillip Alter von der Firma Uwe Thormählen berichtet, dass für den ungewöhnlichen Bau 240 Kubikmeter Holzbalken, 10 800 laufende Meter Holzbalken, 830 Quadratmeter vorgefertigte Dachelemente in Holzbauweise und 550 Quadratmeter Massivholzwände verwendet werden.

Entworfen wurden die Pläne vom Architekten-Duo Viktoria Darenberg und Leonard Chmielewski, dem Sohn des Bankleiters. Sie hatten sich bereits im Studium mit dem Projekt befasst. „Wir hatten dabei auch den Nachhaltigkeitsaspekt im Blick, weshalb wir auf Holz als nachwachsenden Rohstoff gesetzt haben“, sagt Leonard Chmielewski.


„Für die Region ist das mal ein ganz anderer Baustil“, findet denn auch Mark R. Blanché, Geschäftsführer beim Rasteder Bauunternehmen TweWe-Bau. Und Bauleiterin Monika Libera ergänzt: „Da halten auch mal Privatleute an und schauen etwas länger.“ Die ungewöhnliche Konstruktion zieht eben viele Blicke auf sich.

Frank Jacob
Frank Jacob Redaktion Rastede, Redaktion Wiefelstede