HASELüNNE Der neue Firmenchef Dahm muss neu organisieren. Die Prognosen für 2006 gelten weiter.
Von Michael Donhauser HASELÜNNE - Ende Juni hatte sich Jan Berentzen aus dem operativen Geschäft des gleichnamigen Traditionsunternehmens verabschiedet. Damit verschwand nicht nur ein Name, der einst die ganze Branche prägte. Erstmals in der 1758 begonnenen Firmengeschichte ist das operative Management nicht mehr in der Hand der Gründerfamilie – und kommt nicht zur Ruhe. Gestern kündigte die Berentzen-Gruppe AG (Haselünne) den Rückzug von Vertriebsvorstand Hans-Werner Nagel (47) an. Er war erst im Februar gekommen.
Da auch Sanierer und Finanzvorstand Andreas Rost zum Jahresende geht, wird der neue Vorstandsvorsitzende Axel Dahm (44) schon kurz nach seinem Einstand zunächst einmal auf sich allein gestellt sein. Er soll nun schon vorzeitig am 4. Dezember das Ruder übernehmen.
Nach mehreren Drehungen des Personalkarussells bei Berentzen hatte sich schon die Suche nach einem Nachfolger für Jan Berentzen, letzter Spross der alten Eignerfamilie im Vorstand, schwierig gestaltet. Monatelang konnte kein Nachfolger präsentiert werden. Nun ist es eine der vordringlichsten und ersten Aufgaben des Neuen, sich seine eigene Nummer zwei zu suchen.
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Immerhin bleibt Nagel, der nach Angaben eines Unternehmenssprechers aus persönlichen Gründen den Job quittierte, noch bis Januar in Haselünne, „um einen reibungslosen Übergang zu ermöglichen“. Dahm könne zudem auf ein starkes und erfahrenes Führungsteam „der zweiten und dritten Ebene“ bauen, hieß es weiter.
Der Sprecher bekräftigte, das Unternehmen wolle 2006 operativ aus der Verlustzone kommen. Ob auch der Umsatz von zuletzt 180 Millionen Euro in der Gruppe gesteigert werden könne, hänge nicht zuletzt vom bevorstehenden Weihnachtsgeschäft ab.