Berlin - Während sich beim Ausbau der Verbindungen Politik und Bahn am Sonntag einig zeigten, gibt es bei einem anderen Thema Ärger für den Konzern. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) kritisierte die Haltung der Bahn zur Frauenförderung. „Es ist längst erwiesen, dass Vielfalt in Vorständen, Führungsebenen und der Belegschaft wirtschaftlich stärkt“, sagte Cosima Ingenschay, EVG-Vorstandsmitglied und -Bundesgeschäftsführerin, der „Rheinischen Post“ (Samstag).

Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ hatte zuvor berichtet, die Bahn sperre sich gegen Pläne der Regierung zur Frauenförderung. Das Nachrichtenmagazin zitierte aus einem Schriftwechsel des Konzerns mit mehreren Bundesministerien. Demnach warnte die Bahn vor hohen Kosten durch zusätzliche Gleichstellungsbeauftragte und vor Schwierigkeiten, Fachkräfte in technisch-operativen Berufen zu finden. Eine Sprecherin des Bundesfamilienministeriums teilte mit, der Sachverhalt sei zutreffend dargestellt. Die Bahn sprach dagegen von einer unzutreffenden und irreführenden Berichterstattung. Ingenschay zeigte sich „schockiert“ über die Haltung bei der Bahn zu dem Thema.