Bad Zwischenahn/Rostrup - Mit leuchtenden Augen standen am Freitagabend schon lange vor 16 Uhr die ersten Kinder an der Grundschule Rostrup vor einer großen Glasscheibe. Dahinter: Bänke, voll mit bunt verpackten Geschenken. Dazwischen wuselten noch die Frauen vom Verein Glücksbringer am Meer. Jedes einzelne der 246 Geschenke sollte schließlich an seinem Platz und mit dem Namen des Kindes versehen sein, für das es gedacht war. Außerdem mussten noch Teller mit Süßigkeiten gefüllt werden. Am Freitagnachmittag und am Samstagvormittag war Wunschbaum-Bescherung.
Wie in den Vorjahren hatten die Frauen einen Baum voller Wunschkarten in der Bibliothek am Meer aufgestellt – Wünsche von Kindern, deren Eltern sich keine großen Geschenke leisten können. 427 Kinder aus der Gemeinde hatten die Chance, einen Wunsch bis zum Wert von 25 Euro und einen Ersatzwunsch aufzuschreiben, 246 nutzten diese Chance.
Und auch in diesem Jahr konnten die Glücksbringerinnen alle Wünsche erfüllen. Die meisten Karten wurden von Spendern direkt gepflückt, die Geschenke besorgt und an die Glücksbringer übergeben. „Einige haben sogar noch den Ersatzwunsch dazu erfüllt“, freute sich Ilka Lipskoch.
19 Geschenke mussten die Frauen aber selbst besorgen. Darunter waren leider auch neun Wünsche, die eigentlich gepflückt worden waren. „Die Geschenke wurden dann aber nicht bei uns abgegeben“, sagt die darüber sichtlich enttäuschte Anja Schulte-Rogge. Diese Tendenz stört etwas die Freude der Frauen, auch im vergangenen Jahr hatte es bereits einige solche Fälle gegeben.
Insgesamt überwiegen aber positive Gefühle. Neben den Geschenken sind immerhin rund 400 Euro an Spenden zusätzlich zusammengekommen, so dass die Finanzierung der 19 übrig gebliebenen Wünsche kein Problem war.
Ilka Lipskoch freut sich, dass viele Spender jedes Jahr wieder Wünsche vom Baum pflücken und damit helfen, auch Kindern aus finanziell weniger gut aufgestellten Familien ein schönes Fest zu bescheren.
Immer wieder täten sich auch Vereine zusammen oder Eltern von Mitschülern, die wissen, dass das Geld bei den Freunden ihrer Kinder knapp ist, und die so anonym für ein fröhliches Weihnachtsfest sorgen können.