Beverbruch - „Nach Fertigstellung der neuen Trasse für die 380-kV-Leitung wird es in Beverbruch keine andere Leitung mehr geben“, sagte Janina Schultze von der Tennet und erhielt dafür Beifall von den weit über 100 Gästen einer Informationsveranstaltung, zu der der Bürgerverein Beverbruch in den Saal Witte-König eingeladen hatte. Der Verlauf der Trasse sei neu geplant, der Entwurf werde öffentlich gemacht. Dazu werden die Grundstückbesitzer, auf deren Flächen ein Mast errichtet oder das Kabel verlegt wird, in das Restaurant „Zum Elch“ eingeladen.
Infos über Trasse
Die neue Trasse sei neu detailliert geplant. Allerdings fehle eine kleine Strecke im Raum Beverbuch und Garrel. Der Verlauf sei abhängig vom Standort eines Umspannwerkes. Man sei mit Grundstückseigentümern in guten Gesprächen.
Wenn der Vertrag zum Kauf unterschrieben sei, könne die Gemeinde Garrel sofort mit der Bebauungsplanung für Beverbruch beginnen. Die anvisierte Fläche liegt zu nahe an den vorhandenen Trassen, ein Bebauungsplan kann deshalb nicht genehmigt werden. Es gebe Absprachen zwischen der Gemeinde und dem Landkreis, dass nach der endgültigen Festlegung der Trasse auch ein Bebauungsplan aufgestellt und genehmigt werden könne, obwohl der Rückbau noch einige Jahre dauern werde, informierte Janina Schultze. Abgebaut wird nach Fertigstellung der neuen Trasse, frühestens Anfang 2025. Bis Ende dieses Jahres wird die Tennet ein Planfeststellungsverfahren beantragen. Man hoffe, so die Tennet-Sprecherin, dass dann 2022 mit dem Bau der neuen Trasse begonnen werden könne, für den man drei Jahre brauche.
Antwort auf technische Fragen gab Gabor Gafke. Er erläuterte, warum Wechselstrom, der durch die neue Leitung fließt, nur mit großem Aufwand unterirdisch verlegt werden könne. Die politische Vorgabe für Tennet sei, dass der Wechselstrom oberirdisch transportiert werde, Gleichstrom werde verkabelt. Die unterschiedlichen Leitungen verglich Janina Schultze mit einem Flugzeug und einer Autobahn. Gleichstrom müsse über lange Strecken von A nach B befördert werden. Für den Wechselstrom müsse es Möglichkeiten der Einspeisung und der Abgabe geben. „Wir wollen alles so schnell wie möglich umsetzen“, versprach die Tennet-Sprecherin abschließend und lud ein zur Informationsveranstaltung am 20. März nach Garrel.
Viele Themen für Verein
Neben dem Thema Stromtrasse hat sich der Bürgerverein 2018 auch noch mit anderen Themen beschäftigt. Viel Arbeit habe man in die neue Skaterbahn investiert. In diesem Jahr wolle man die Anlage um einige Teile ergänzen. Der Umwelttag, der Weihnachtsmarkt und die Dorfrunde zur Erstellung des Dorfkalenders waren weitere Aktionen.
Bei den Neuwahlen standen zwei Posten zur Disposition. Bernhard Fraas verzichtete auf seine Aufgabe als Beisitzer. Nachfolgerin ist Christiane Faske. Für Siegfried Bert prüft jetzt Manfred Bert gemeinsam mit Klaus Grote die Kasse des Vereins. Das Jahr 2018 habe ein Plus gebracht, berichtete Christian Crone.
Die Bepflanzung des Kreisels und der Beete, die Geschwindigkeit im Ort und ein Mast für Mobilfunk waren wichtige Themen der Versammlung. Am 23. März sind Jung und Alt eingeladen zum Umwelttag. Treffpunkt ist um 9 Uhr bei „Witte-König“. Zum Abschluss gibt es ein gemeinsames Essen.
„Die fliegen durchs Dorf“, schimpfte ein Besucher über Verkehrsteilnehmer. Eine Verlängerung der 30er-Zone bei der Schule und ein Überholverbot bis zur Ecke Blumen-/Südstraße könne man nicht durchsetzen, wusste Norbert Budde. Die Gemeinde Garrel werde in Kürze Geschwindigkeitsanzeigetafeln aufstellen. Ein grüner Smiley lobt, ein roter Smiley tadelt darauf die Autofahrer. Eine der Tafeln sei für Beverbruch geplant.
„Ich hoffe, dass Ende des Jahres alle Genehmigungen erteilt sind“, sagte Budde zum Thema Mobilfunkmast. Das aufwendige Genehmigungsverfahren dauere zwei Jahre und könne vielleicht in diesem Jahr abgeschlossen werden. Dann wird zeitgleich in Nikolausdorf und Beverbruch je ein Mast errichtet.