Brake - Aus zehn Metern Höhe blickt Franziska Walther, Mitarbeiterin der N-Ports-Stabstelle, auf den Bahnübergang an der Berliner Straße. So hoch ragen die Sandaufschüttungen an der Baustelle für die neue Bahnbrücke über den Wiesen auf.
Seit genau einem Jahr wird in Boitwarden gebaut. Die neue Brücke zum Hafen ist nötig, um den Bahnübergang an der Berliner Straße zu ersetzen. Damit soll vor allem die Verkehrssicherheit verbessert werden, erklärt Franziska Walther. Zwei Bahnstrecken wird die neue Brücke überqueren – die Deutsche Bahn-Verbindung nach Nordenham und die Gleise zum Niedersachsenkai. Für den Straßenverkehr vom Hafen kommend ist der Bahnübergang momentan nicht mit einer Schranke gesichert – das bedeutet, dass mehrmals am Tag Lotsen den Verkehr für eine sichere Passage der Güterzüge stoppen müssen.
Die neue Brücke soll neun Millionen Euro kosten, die Summe wird zwischen der Stadt Brake, dem Bund sowie der Bahn und N-Ports gedrittelt. Bis zur Einweihung des Bauwerks wird wohl noch ein weiteres Jahr vergehen. Zuvor muss der Boden durch die Sandaufschüttungen gefestigt werden. Dafür wird stetig neues Material angeliefert, am Relais der späteren Brücke will man noch eine Höhe von zwölf Metern erreichen. In den Boden wurden zur Entwässerung bis in eine Tiefe von 20 Metern Drainagen vertikal eingebracht.
Im nächsten Bauschritt kann es etwas lauter werden. Zur Gründung des Bodens müssen Rammarbeiten durchgeführt werden. „Wir werden alle Anwohner rechtzeitig informieren“, kündigt Franziska Walther an. Mit Schwingungsmessungen werde kontrolliert, ob die Erschütterungen zu Schäden an den umliegenden Häusern führen können.
Von vielen Einwohnern in Boitwarden und Golzwarden wird das Bauprojekt zwiespältig gesehen. Eine Bürgerinitiative hatte sich lange dafür eingesetzt, einen Lärmschutz an den Bahngleisen zu errichten. „Wir wollten die neue Brücke nicht“, erklärt Wilfried Albers von der Bürgerinitiative Boitwarden/Golzwarden. Stattdessen habe man sich eine Ortsumgehung bei Golzwarden, die sogenannte Golzwarder Spange gewünscht, um den Verkehr aus der Stadt herauszubekommen. „Das ist leider nicht geglückt“, so Albers. Aber auch der Lärmschutz sei nicht angegangen worden.
Zu diesem Thema habe es ein umfassendes Gutachten gegeben, sagte dagegen Franziska Walther. Ein Lärmschutz sei demnach nicht nötig.