Walsrode/Edewecht - Der Widerstand gegen Windkrafträder in Niedersachsen wächst: Bürgerinitiativen und Verbände wollen sich an diesem Wochenende in Walsrode zu einer Landesorganisation unter dem Namen „Vernunftkraft Niedersachsen“ zusammenschließen. Damit soll „die große Unzufriedenheit mit der übergroßen Intensität des Windkraftbaus“ gebündelt „und die Durchschlagskraft erhöht werden“, geben die Gründungsmitglieder Lutz Taddiken und Sven Schultheis (Ammerland) als Ziel vor.
Das niedersächsische Umweltministerium begrüßt die Entwicklung, auch wenn Minister Stefan Wenzel (Grüne) an dem Ausbau der Windenergie grundsätzlich festhält. „In unseren Dialog mit Verbänden beziehen wir auch kritische Anmerkungen ein“, betont Ministeriumssprecher Rudi Zimmeck.
Den Windradgegnern geht es jedoch nicht nur um Dialog, sondern um konkreten Baustopp. „Hinter jeder Bürgerinitiative stehen viele Menschen, die sich Sorgen um ihre Gesundheit, den Artenschutz und ihre Heimat machen“, hält der Edewechter Schultheis dagegen. Die Energiewende werde bislang „dilettantisch umgesetzt“, lautet die Kritik. „Natürlich sind auch wir für den Ausbau regenerativer Energien, der besteht jedoch nicht allein darin, ganze Landschafts- und Vogelschutzgebiete mit Großindustrieanlagen zu überhäufen“, klagt Schultheis.
Zu den Zielen des neuen Landesverbandes zählt vor allem, die „ausufernde“ Zunahme von Windparks zu verhindern, die „dramatischen Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen“ zu thematisieren und der „Zerstörung der Landschaft“ entgegenzuwirken. Dazu gehört die Forderung nach einem höheren Mindestabstand von Windrädern zu Wohngebäuden, der „mindestens das Zehnfache der Anlagenhöhe“ betragen müsse. Im Grunde müsse es ein „Moratorium“ wie in Dänemark geben.